Ein sooo wichtiges Thema, das mich immer wieder und zunehmend öfter beschäftigt – danke für die Hinweise und Anregungen, mit denen ich hoffentlich vermeiden kann, dass das passiert, was ich eigentlich um jeden preis vermeiden möchte – nämlich, dass ich ein aussortiertes und gerade weggebenes Buch schon bald schmerzlich vermisse oder sogar dringend benötige.

Ramona schreibt heute:

ramona-nicklaus-KIELFEDER

QUELLE: kielfeder – Ramona

***Less is more: Wie sortiere ich regelmäßig meine Bücher aus?

Weniger ist mehr, Minimalismus, Sammelwut.
Es gibt jede Menge Begriffe für die unterschiedlichsten Extreme.
Bei der ausgeprägten Sammelwut und Hortung von Bücher häuft man einfach bloß an. Egal was und egal wie. Hauptsache möglichst viel.
Der Minimalist lebt im extremsten Fall mit einer fest definierten Anzahl an Dingen in seinem Leben, die er beständig zu reduzieren versucht.
Ich finde, das übermäßige Sammeln ist ebenso ungesund, wie der Fall, sich mit gar nichts mehr zu umgeben.
Ein gesundes Mittelmaß ist wohl der richtige Weg für mich.
In den vergangenen Monaten habe ich gemerkt, dass es sich für mich persönlich mit ein paar Büchern weniger besser lebt. Ich habe fleißig aussortiert und meine Regale erleichtert.
Einen Unterschied sieht man nur langsam, aber auf jeden Fall fühlt sich jedes aussortierte Buch gut an.
Es fühlt sich gut an, nicht mehr unter einem riesigen Haufen an Büchern begraben zu sitzen.

Vor einiger Zeit habe ich dann auch ein Buch bestellt, um mich ein wenig umfassender in die Themen Minimalismus und Aussortieren einzulesen, denn das ist ja mittlerweile eine ganz eigene Wissenschaft.

Aber ganz von vorn.

Minimalismus und Bücherliebe

Früher hätte ich mit dem Kopf geschüttelt, dass die beiden Themen Minimalismus und Bücher aussortieren, eigentlich ja Lebensweisen, gemeinsam funktionieren sollen. Nie im Leben hätte ich ein Buch freiwillig hergegeben. Ich träumte immer davon, später mal eine riesige Bibliothek mit all meinen gelesenen Schätzen zu haben. Überall Bücher. Rundherum volle Regale und ich könnte dann den ganzen Tag dasitzen und den Anblick genießen.
Was ich dabei allerdings nicht bedacht habe: So eine Sammelwut ist ja nicht irgendwann vorbei. Ist ja nicht so, als wäre man irgendwann fertig. Hätte alles erledigt und dann würde kein Buch mehr hinzukommen.
Dass Bücher die unglaubliche Eigenschaft haben, sich quasi über Nacht doppelt und dreifach zu vermehren, das war mir damals noch nicht so klar.
Gerade durch den Kontakt im Internet mit anderen bibliophilen Menschen vergrößerte sich mein Buchbestand allerdings sehr stark in sehr kurzer Zeit.
Nun, einige Jahre später, spüre ich die Bücher als Last.
Sie machen mir nicht mehr die ganze Zeit Freude, sondern manchmal machen sie mich gedanklich tatsächlich auch fertig.

Wie habe ich nun meine Bücher aussortiert?

Less is more von Francine Jay

Das Buch bietet einen unglaublich guten Einstieg für all jene, die sich allgemein auch erstmal in das Thema Minimalismus einarbeiten möchten. Sie führt durch die unterschiedlichen Arten und erklärt verschiedene Herangehensweisen.
Wenn man dann als Leser in die Philosophie eingestiegen ist, dann wird man dabei an die Hand genommen, wie man Ordnung hält und Müll vermeidet und zum Beispiel auch, wie man Familienmitglieder mit dem Minimalismus vertraut macht. Dabei schwenkt sie niemals den erhobenen Zeigefinger, sondern leitet sehr kompetent zu neuen Verhaltensweisen an. Während des Lesens hat sie mich schon so stark motiviert, dass ich manchmal einfach das Buch weglegen und loslegen wollte.

Zu Beginn hat mich der Schreibstil ein wenig irritiert. Es sind sehr kurze, einfache Sätze und Francine Jay duzt ihre Leser. Damit musste ich mich erst zurechtfinden…

Less is more auf Bücher übertragen

Bei meinen Büchern hat es mir auch geholfen, mit Francines Ansatz an mein Regal heranzutreten:

Was möchte ich behalten und nicht, was muss raus.

So konnte ich schnell die Bücher identifizieren, die auf jeden Fall bleiben müssen. Wenn ich mir nicht sofort sicher war, dass mein Bauch seine Zustimmung gibt, dann habe ich es aus der Reihe rausgezogen.
Das hat verdammt schnell für drei aussortierte Bücherstapel gesorgt mit in Summe ca. 70 Büchern.
Und das war erst der Anfang.

Bücher regelmäßig aussortieren

Um nun nicht in einem Jahr wieder vor einem schier unbezwingbaren Chaos zu sitzen, habe ich mittlerweile eine Kiste neben meinem Regal.
Da packe ich die Titel rein, die ich nicht behalten möchte. Wenn dann genug zusammengekommen sind, dann kommen sie weg.
Was man mit den aussortierten Büchern machen kann, wo ihr die hinbringen könnt, das werde ich in einem anderen Artikel nochmal ausführlich erklären.
Da gibt es auch zig Möglichkeiten und ziemlich viele davon habe ich auch schon ausprobiert.

Quelle: ***Less is more: Wie sortiere ich regelmäßig meine Bücher aus?