Was ich will …
Kinder mit ’nem Will’n, krieg’n was auf die Brill’n!, sagte mein geliebte Oma Luise gerne, wenn eines ihrer Enkelkindchen etwas zu sehr wollte. Meine Konsequenz: ich habe mir ziemlich bald immer gut überlegt, ob ich was mit „Ich will …“ sage, wenn ich mir etwas von oder mit Oma wünschte. Damals wusste ich auch ziemlich genau, was ich will, und auch was nicht. „Will nich“, sagte mein kleiner Bruder auch sehr oft und er meinte es meistens sehr ernst, manchmal nur aus Prinzip.
Was ich will, wie sieht es heute auf? Öfter weiß ich nur, was ich gerade nicht will.
Mein Wunschzettel, was ich alles so wollen würde, wenn ich ich denn so könnte, wie ich wollte – mein Wunschzettel, nicht für mich, sondern für die Zukunft, für diese wunderbar erschaffene Welt, ist unüberschaubar lang, und er macht mich gelegentlich tieftraurig und sehr, sehr müde – besonders, wenn ich wieder etwas erfahre, erlebe, entdecke, von dem ich dachte, es sei längst nicht mehr erlaubt, dieses Übel zu tun oder zu verbreiten.
Was will ich also?
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Was ich will …
Der Platz hier
wird nicht reichen.
Mal wieder.
Immer diese Beschränkungen.
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Meine Clownin meint:
„Ich will alles,
ich will alles,
und zwar sofort“
und sie tobt sich aus
und rennt sich die Hacken ab …
mit Vergnügen!
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Ja, viel wollen,
nicht aufgeben,
niemals resignieren …
bis kurz vor Schluss –
und das:
mit Vergnügen!
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Ich will … mit Vergnügen!