fundevogel : Newsletter * Glücksucher und Krippenschaf von freudenreich

Susanne Niemeyer ist eine begnadete und fantasievolle Erzählerin, auch wunderbar zum Vorlesen 🙂

Quelle: Newsletter * Glücksucher und Krippenschaf

fundevogel : Herausholen, was möglich ist – lebenerzählenblog

„Oft geht es mir selbst nicht gut, mit Schmerzen und Erschöpfung habe ich permanent zu tun.“, lesen wir. Und dazu diese wunderbare selbstberuhigende Geste auf dem schönen Foto. Da bin ich ganz dabei, mittendrin, ja, und ich versuche auch immer wieder, das Beste zu geben … einfach mal reinlesen!

Quelle: lebenerzählenblog

Quelle: https://lebenerzaehlenblog.wordpress.com/2016/10/11/herausholen-was-moeglich-ist/

fundevogel : 1939 – lebenerzählenblog

So „normal“ und friedlich und freundlich war das Leben kurz vor dem Krieg, dem 2. Weltkrieg … vergleichbar mit heute?

Im Sommer 1939 machten wir eine Reise. Ich hatte ein gutes Zeugnis mitgebracht, und zur Belohnung ging es nach Italien. Mein Vater war sehr fürs Reisen und für Bildung … Von Polen nach Italien – das war ganz unvorstellbar damals!
Dort habe ich das erste Mal in meinem Leben Spaghetti gegessen, und seither LIEBE ich Spaghetti. Wir besuchten, Pompeji, Neapel, den Vesuv …
Als Andenken brachte ich einen Aschenbecher aus Lava mit nach Hause, als Beweis, dass ich tatsächlich dort war.
Wenige Wochen später brach der Krieg aus.

Ilona Pfeiffer, Stuttgart, 90 Jahre

Quelle: 1939 – Leben erzählen

fundevogel : Der Brief – demenz für anfänger

Trauer braucht gute Rituale:

Der Brief

Als mich vor einigen Tagen ein Brief von Omis Pflegeheim erreicht, denke ich für einen Moment: „Scheisse, jetzt kommt nach neun Monaten noch eine Rechnung.“

Ich öffnete den Umschlag und entnahm ihm eine Einladung.
Das Pflegeheim lud mich und andere Familienmitglieder ein, um an einem Gedenkanlass für Omi und all die anderen Bewohner und Bewohnerinnen, die in den letzten 12 Monaten verstorben sind, teilzunehmen. Mir stiegen die Tränen ins Gesicht.

Omi ist neun Monate tot. Neun Monate ohne ihr Lächeln, ihre Stimme, ohne eine Berührung ihrer Hände. Fast ein ganzes Jahr ist vergangen, und es scheint mir, als wäre es erst gestern passiert. Als wäre erst gestern Schnee gelegen und ich verzweifelt. Aber ich bemerke auch, dass die tiefe Trauer etwas neuem Platz gemacht hat. Mein Herz ist nicht länger verkohlt. Es tut zwar manchmal weh, aber ich spüre auch, dass es weiterlebt.

Wir leben hier in einer katholisch geprägten Region. Das Trauern in Abschnitten wird hier von einigen noch sehr hoch gehalten. Da ich reformiert erzogen bin, verstehe ich nur wenig davon. Den Gedenkanlass des Pflegeheims finde ich grossartig. So haben wir Familienmitglieder, aber auch die Bewohnerinnen und Bewohner und die Pflegenden, eine Möglichkeit, den Toten dieses Jahres zu gedenken und uns zu verabschieden. Auf dass die Wunden heilen und neues wachsen kann!

Quelle: Der Brief – demenz für anfänger

fundevogel : „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen“ (Isaac Asimov) | schoenfeldblog

Roswitha Quadflieg

…

Als die Autorin aus den Medien erfuhr, dass ein junger Mann zu Tode gekommen war, weil er von zwei anderen jungen Männern gehetzt wurde, dachte sie an den plötzlichen Unfalltod ihres jüngsten Bruders. Wie es sich anfühlt, plötzlich einen geliebten Menschen zu verlieren, hatte sie selbst zu spüren bekommen, auch wenn ihr Verlust nicht durch ein Verbrechen begründet war. Sie ging deshalb zu einer Zusammenkunft, initiiert von der Familie des Opfers, bei der Laternen entzündet wurden. Dort kam ihr die Idee, über den Vorfall zu schreiben. Denn Nachrichten, die wir täglich hören, rauschen so vorbei und berühren uns nicht. Sie berühren uns erst, wenn es um Menschen geht, die wir kennen. Dann ist das Geschehen plötzlich ganz nah. Quadflieg wollte den Opfern eine Stimme geben. Das ist ihr wahrlich gelungen.

Mit Unterstützung der Mutter des Guiseppe M. befragte sie Familienmitglieder, Freunde und Lehrer, führte einfühlsame Gespräche ohne Aufnahmegerät, schrieb Erinnerungsprotokolle. Zwanzig Stimmen kamen zusammen. Aus der ersten Idee, ein Hörspiel zu schreiben, ergab sich die thematische Struktur, aus der die jetzt vorliegende Collage entstand. Der Versuch, auch mit dem Täter zu sprechen, scheiterte an dessen Ablehnung; seine Nachricht auf Roswitha Quadfliegs Anrufbeantworter fand indes Eingang in das Buch.

… weiterlesen auf: https://schoenfeldblog.wordpress.com/2017/10/12/gewalt-ist-die-letzte-zuflucht-des-unfaehigen-isaac-asimov/

Quelle: „Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen“ (Isaac Asimov) | schoenfeldblog