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~ Clownerie & Theologie

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Kategorien-Archiv: Predigten

fundevogel : Wir müssen über Gott reden – Predigt | Himmelrauschen

11 Sonntag Dez 2022

Posted by mikesch1234 in Feminism, fundevogel, Nachdenken, Predigten, Reblogged, Sprache sprechen, Trauer Tod Sterben, Uncategorized

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Von Elisabeth Müller, Essen

Wir müssen über Gott reden

Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? So lautet die erste Frage des Heidelberger Katechismus. Generationen von Konfirmandinnen und Konfirmanden haben diese Frage und vor allem die dazugehörige Antwort aus dem Katechismus auswendig gelernt. In Fragen und Antworten entfaltet der Katechismus seit dem 16. Jahrhundert die wesentlichen Inhalte des Glaubens in einer Sprache, die damals (im 16. Jahrhundert) sehr modern und verständlich war – heute würden wir sagen: niedrigschwellig.

Fünfhundert Jahre später klappt das mit dem Niedrigschwelligen nicht mehr. Martin Luthers Katechismus und eben der Heidelberger Katechismus haben ihre Kraft und Klarheit verloren – einfach dadurch, dass die Zeit über sie hinweggegangen ist und unsere Sprache sich vollkommen verändert hat. Die Erklärungen, die damals so verständlich waren – die brauchen heute selbst lange Erklärungen.

Im Konfi-Unterricht schreiben wir deshalb auf die alten Fragen des Katechismus manchmal unsere heutigen Antworten, z.B. zum Vaterunser. Das macht deutlich mehr Sinn, als alte, schwer verständliche Texte auswendig zu lernen. Aber die Fragen, um die es im Katechismus geht, die haben nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt.

Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Diese Frage ist genauso aktuell wie vor 500 Jahren. Was ist das für Sie und für euch, was ist das für mich: Der einzige Trost im Leben und im Sterben? Was ist der rote Faden – in dieser Welt und darüber hinaus?

An diesem Punkt müssen wir über Gott reden.

Denn das Christentum steht seit zweitausend Jahren dafür ein, dass dieser rote Faden Gott ist. Nur: Gott, wie er in den meisten Äußerungen der Kirche rüberkommt, aber auch in den Medien und in der allgemeinen Vorstellung – diesen Gott finden immer mehr Menschen nicht mehr überzeugend. Und ich sage hier bewusst ER – denn so, wie die Kirche von Gott spricht – und so, wie die allgemeine Vorstellung von Gott ist: Das ist noch immer ER.

Und damit fängt das Elend mit Gott an. Denn dieser Gott trägt menschliche Züge und verhält sich wie ein Mensch. Er ist wie eine Person, wie wir alle. Nur irgendwie besonders. Und irgendwo über den Wolken.

Er stellt Regeln auf – ist aber nicht in der Lage dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden. Er vermerkt genau, wer wann was falsch macht. Und dann straft er. Aber er lässt sich durch Bitten und Versprechen beeinflussen. Er ist für viele Menschen ein Garant dafür, dass in ihrem Leben nichts schiefgeht. Denn von Gott kommt Segen, und der Segen wird von vielen so verstanden: als eine Garantie.

Aber das funktioniert natürlich alles nicht. Ich kann es gut verstehen, wenn Menschen sagen: Das mit Gott, das funktioniert nicht mehr. Oder auch: Wer soll denn das glauben? Ich frage mich das auch: Wer soll denn das glauben? Es widerspricht oft den einfachsten Prinzipien der Logik. Einer unserer Ein-Euro-Jobber sagte einmal zu mir: Ein Glaube, der nicht hilft, taugt nichts. So einfach kann man das sagen: Ein Glaube, der nicht hilft, taugt nichts. Auch ein Gott, der nicht hilft, taugt nichts.

Aber der fünfhundert Jahre alte Katechismus sagt voller Überzeugung: Gott taugt etwas. Gott hilft. Es kann also funktionieren: Gott ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben. Und deshalb müssen wir über Gott reden. Und vor allem müssen wir darüber reden, WIE wir über Gott reden. WIE wir Gott verstehen – oder NICHT verstehen.

Gott IHN und ER zu nennen, das ist übrigens nicht in erster Linie ein feministisches Problem – auch wenn es immer so dargestellt wird. Gott SIE zu nennen, ist auch nicht wirklich besser. Denn ER oder SIE – das ist menschlich und nicht göttlich. Denn Gott hat, anders als wir, kein Geschlecht, weder ein X- noch ein Y-Chromosom. Gott ist sozusagen Trans-Gender. Gott ist Trans-Menschlich. Gott ist vollkommen TRANS. Ganz anders. Eine Dynamis, sagt das Neue Testament, eine Energeia sagt Paulus. Eine große Kraft. Nicht wie ein Mensch, nur auf den Wolken. Nein: eine große Kraft.

Und diese große Kraft, sie wohnt in allem, was ist. Sie ist Atem, Herzschlag, Fotosynthese und noch viel mehr. Sie lässt uns leben. Und sie lässt uns sterben. So wie alles auf dieser Erde. Alles, was lebt, hat einen Anfang und ein Ende.

Deshalb kann ich für mich persönlich sagen: Die mächtigste Form dieser Kraft zu begegnen, das ist der Anblick eines toten Menschen, den ich gut kenne. Ich sitze vor ihr oder vor ihm, ich sehe den vertrauten Körper. Aber das, was diesen Menschen ausmacht, das ist gegangen.

Es ist Teil der großen Kraft, die wir Gott nennen. Sie beseelt uns, solange wir leben. Sie verlässt uns, wenn das Leben zu Ende geht – und lässt uns dann wieder zu einem Teil der Erde werden. Diese Kraft ist unfassbar groß. Sie ist in allem, was lebt. Sie ist unendlich viel mehr als Puls und Atem und Herzschlag: unfassbare Kraft. Um es mit Hildegard von Bingen zu sagen: Gott ist eine Grünkraft.

Und noch mehr ist Gott: Das Christentum steht dafür ein, dass wir in dem Menschen Jesus von Nazareth sehen, wer und wie Gott ist – dass wir Gott erkennen, wenn wir auf Jesus blicken. Was wir sehen, wenn wir auf Jesus von Nazareth blicken, ist dies: Gott ist nicht nur für gute Zeiten und schönes Wetter geeignet. Gott ist wirklich unser Trost – im Leben und im Sterben, durch Licht und durch Finsternis hindurch. Selbst im Angesicht schrecklichster Gewalt.

Und Gott ist das nicht deshalb, weil etwa Finsternis und Gewalt von Gott gewollt sind, weil Leiden einen Sinn in sich hat oder weil wir Strafen erleiden müssen für unsere Sünden. Das alles gehört auf den Müllhaufen der Geschichte, denn es macht aus einer großen Kraft einen kleinlichen, schlecht gelaunten Buchhalter.

Nein: Wenn Gott sich in Jesus von Nazareth zeigt, wenn Gott unser einziger Trost ist im Leben und im Sterben – dann muss Gott etwas sein, was wirklich Halt gibt.

Was im Nebel des Lebens – wie ein Geländer funktioniert. Was uns trägt, wenn alles andere wegbricht. Was uns mit Liebe begegnet. Und doch unseren Schatten nicht verleugnet. Gott muss etwas sein, was das Beste in uns sieht. Und manchmal auch zum Vorschein bringt. Was schon alles weiß, wenn wir versuchen zu erklären.

Gott muss verlässlich sein. Wenn wir straucheln oder hinfallen, muss es uns aufhelfen. Deshalb sagen wir: Gott schenkt dir Mut und Kraft und macht dich stark. Und das Größte und Mutigste, das Verwegenste, das Ungeheuerlichste, was wir sagen können, ist dies: Die große Kraft, die wir Gott nennen – sie bewegt die Geschichte. Die Geschichte der Menschen, der Völker, der Menschheit.

Trotz aller Katastrophen, trotz aller Kriege, trotz so vieler Verbrechen: Es gibt eine verborgene Kraft hinter allem. Sie sucht Erlösung, sie sucht Lösungen – wenn wir sie nur lassen. Sie ist in den Dingen selbst, und sie ist dazwischen. DESHALB ist sie unser einziger Trost im Leben und im Sterben.

Quelle: Wir müssen über Gott reden | Himmelrauschen

Liebe – stark wie der Tod – Predigt – Hohelied 8,6a.7

01 Dienstag Nov 2022

Posted by mikesch1234 in Inspirationen, Nachdenken, Predigten, Schreiben, Trauer Tod Sterben, Uncategorized

≈ Kommentare deaktiviert für Liebe – stark wie der Tod – Predigt – Hohelied 8,6a.7

Gott schenke uns ein Herz für sein Wort und ein Wort für unsere Herzen. Amen.

Liebe Gemeinde,

wir hören gleich nur wenige Verse. Liedverse sind es. Poesie. Verse aus dem Hohelied, dem Lied der Lieder. Unsere Predigtverse. Von Liebe und Tod. Von Feuer und Wasser. Von Reichtum und Besitz. Unsere Predigtworte für heute:

Denn stark wie der Tod

ist die Liebe.

Hart wie das Grab

ist meine Leidenschaft.

Ihre Flammen

Feuerflammen

Flammen Jahs

Wassermassen

können die Liebe nicht löschen

und Fluten

sie nicht überschwemmen.

Würde ein Mann

allen Reichtum seines Hauses

hergeben

für solche Liebe

verachten, ja verachten

würde man ihn. (Hohelied 8,6-8 BigS 2011)

„Was? So was steht in der Bibel?“ „Du, das musst Du mal lesen! Da wird kein Blatt vor den Mund genommen!“ Das hätte ich nicht gedacht – da geht es ja richtig um … Liebe!“

Ganz ehrlich: erst im Studium schaute ich rein. Es blieb mir fremd. Diese Sprache! Wer spricht denn so? So, so poetisch? In Bildern, zudem so seltsamen? Fremden, kaum verstehbaren? So gar nicht meine Welt.

Später, im Beruf, erneute Begegnungen. Brautpaare wählten Verse aus dem Hohelied. Meist genau diese Verse, unsere Verse heute. Ich gewann sie lieb, schloss sie ins Herz, freute mich an den Bildern, der Sprache, der Poesie.

Meine Worte hier, heute auf der Kanzel, sind anders. Irgendwie anders als sonst. Von dieser Sprache des Hohelieds angerührt. Mit Rhythmus. Und Takt. Und Pausen zum Atmen.

Das Hohelied. Meist singt sie. Die weibliche Stimme deutlich dominierend. Einzigartig in der Bibel. So viel Wortanteil bei ihr, bei der Frau, bei der Freundin, bei der Geliebten.

Doch hören wir erst einmal, wie er spricht, wie von ihr schwärmt:

„Sieh doch, du bist schön

meine Freundin.

Sieh doch, du bist schön.

Deine Augen

Tauben

durch deinen Schleier.

Dein Haar

wie eine Herde Ziegen

stürmend

herab vom Gilead.“ (Hohelied 4,1 BigS 2011)

Und weiter:

„Deine zwei Brüste

wie zwei Kitze

Zwillinge der Hirschkuh

die unter Rosen weiden.

Bis der Tagwind weht

die Schatten fliehen

gehe ich, ich selbst

zum Berg der Myrrhe

zum Hügel des Weihrauchs.

Schön bist du ganz und gar

meine Freundin!

Kein Makel ist an dir.“ (Hohelied 4,5-7 BigS 2011)

Lassen wir das nachklingen in uns, die Tauben, die Ziegen, die Zwillinge der Hirschkuh, der Berg der Myrrhe, der Hügel des Weihrauchs.

Bilder steigen auf. Ihre Augen, ihre Haare, ihre Brüste, ihr Venusberg. Ihre Schönheit! Wie wunderbar, wie liebevoll, wie zärtlich, wie erotisch auch der Freund davon spricht, singt, schwärmt!

Er findet sie schön so, wie sie ist. Die Augen der Liebe zeigen es ihm. Die Augen Gottes.

Ach, sähe ich doch mit den Augen der Lebendigen! Ihn und mich! Ach, entdeckte ich doch unsere Schönheit! Unsere je eigene Schönheit und Würde. Mit den Spuren des Lebens.

Mit all den Wandlungen und Verwandlungen von Körper und Seele und Geist.

Ihn kümmert nicht, und ebenso wenig sie, was die Leute zu ihrer Liebe sagen. Unerlaubte Beziehung vielleicht? Heimlichkeiten? Ungehörig? Spielt alles keine Rolle für die beiden, und für die Bibel auch nicht.

Er findet sie schön so, wie sie ist. Die Augen der Liebe zeigen es ihm. Die Augen Gottes.

Und sie? Wie singt sie von ihm? Hören wir ihr doch einmal zu:

„Mein Freund ist rot

und voller Licht.

Aus Abertausenden ragt er er hervor.

Sein Haupt

Gold, pures Gold.

Sein Haar

wie eine Traube von Datteln

voll und schwarz wie Raben.

Seine Augen

wie Tauben an Wasserbächen.

Sie baden in Milch

und wohnen in Fülle.“ (Hohelied 5,10-12 BigS 2011)

Und weiter:

„Seine Hände

goldene Ringe

gefüllt mit Türkisen.

Sein Leib

ein Kunstwerk aus Elfenbein

bedeckt mit Saphiren.

Seine Schenkel

Marmorpfeiler

gegründet auf goldener Basis.

Seine Gestalt

wie der Libanon

wie Zedern auserlesen.

Süße ist sein Mund

und alles an ihm Begehren.

Das ist mein Liebster

das mein Geliebter!

Frauen Jerusalems!“ (Hohelied 5,14-16 BigS 2011)

Lassen wir es nachschwingen in uns, das Rot, das Gold, die Trauben, die Raben, die Tauben, in Milch badend, die Ringe mit Türkisen, das Kunstwerk aus Elfenbein, die Marmorpfeiler die Zeder, die Süße.

Bilder steigen auf. Sein Haupt, sein Haar, seine Augen. Seine Hände, sein Leib. Seine Schenkel, seine Gestalt. Sein Mund. Sein Begehren. Seine Schönheit. Wie wunderbar, wie liebevoll, wie zärtlich, wie erotisch die Freundin von ihm spricht, singt, schwärmt! Welche Vielfalt von Bildern für ihre Gefühle! Welch offene Schilderung ihres Begehrens!

Voller Sehnsucht. Wie aktiv sie ist, wider alle Regeln, gegen jegliche Konvention!

Sie wirbt, sie schmachtet, läuft mitten in der Nacht durch die Straßen Jerusalems, lädt ihn ein in ihren Garten. Ihre Liebe brennt. Voller Glut, voll Feuer liebt sie. Ungehöriges tut sie, setzt sich hinweg über Rollenmuster, jenseits üblicher Grenzen.

Das Hohelied. Lied der Lieder – so ist es überschrieben. Lied der Lieder. Das beste Lied. Das schönste auch. Das heiligste.

Kein Buch der Bibel wird so oft in der Synagoge gelesen. Nein, gesungen. Gesungen wird das Lied der Lieder. Von dem Rabbi Akiva sagte: „In der ganzen Welt gibt es nichts, was dem Tag gleicht, an dem Israel das Hohelied empfangen hat, denn alle Schriften sind heilig, aber das Hohelied ist das Allerheiligste.“ (Mischna, Yadayim III, 5).

Das beste Lied. Das schönste auch. Das heiligste. Das allerheiligste. Das Buch von der Liebe.

Vom größten Geschenk Gottes. Von der Liebe. Die einzige Kraft die gegenhält – gegen den Tod.

„Stark wie der Tod

ist die Liebe.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Die Liebe – stark wie der Tod.

Nur eine Macht hilft gegen den Tod. Nur eines ist stark genug, ist genauso stark: die Liebe. Die Liebe mit all ihren Namen. Die Liebe in all ihren Facetten und Farben.

Angefangen bei der Affenliebe. Weiter mit der Beliebtheit und der Beliebigkeit. Manche entlieben sich auch. Die Frauenliebe kennen wir, und manchmal sagen wir “Feinsliebchen“, ganz zärtlich.

Selten nur noch heißt ein Mann Gottlieb. Die Gottesliebe aber ist noch nicht ganz in Vergessenheit geraten. Das höchste Gebot der jüdischen und christlichen Religion lehrt sie. Die Gottesliebe.

Herzliebchen sagen wir manchmal noch zärtlich. Viel zu selten. Kaum mal zur Lebendigen. Gott, Lebendige du, mein Herzliebchen, meines Herzens Liebe!

Da sind wir schon eher kinderlieb. Und haben Liebschaften. Viele haben eine Liebste oder einen Liebsten, nennen einen „Du Lieber“, sagen auch zu einer „Du Liebe“. Liebesleid und Liebeslied.

Auch nicht fehlen darf die Männerliebe, und die Mutterliebe auch nicht, die viel besungene.

Die Nächstenliebe, auch sie ein Gottesgebot, geboten von der Lebendigen, das Leben zu fördern und heiligen. Zu schützen, zu hegen, zu pflegen. Die Nächstenliebe.

Ebenso die Selbstliebe, wenn es heißt: Lieben – wie dich selbst! Der dritte Teil im göttlichen Liebesgebot, gleichrangig, gleichwertig, aber viel zu oft vergessen: die Selbstliebe.

Auch die Tierliebe kennen wir und das Verliebtsein hoffentlich genauso sehr! Das Hohe Lied singt innig und stark, laut und kräftig, zart und sehr tief von der Verliebtheit. Falling in love, sagen die Englisch-Sprechenden. In die Liebe gefallen. Verliebt sein.

Oh, Liebe, so viele Namen hast du, so viele Gestalten. Vielgestaltig bist du, voller Eigenschaften: alte Liebe, die nicht rostet. Oder doch?

Liebe, wir kennen dich ehelich, eifersüchtig, erotisch und ewig. Frei bist du auch, freie Liebe sagen wir und wissen doch gar nicht so genau, was das nun wieder ist, wie das wohl gehen soll … freie Liebe – hm?!

Falsche Liebe kommt vor. Leider. Und natürlich sie, die große Liebe. Innig ist sie, intim. Manchmal lesbisch. Eine neue Liebe belebt, manchmal begleitet von Liebespein oder -qual.

Platonisch bist du, Liebe. Rot ist deine Farbe. Qualvoll bist du, reif, still, und stark. Manchmal schwul.

Tiefe Liebe, treue Liebe, unverhoffte Liebe, unendliche Liebe. Wahre Liebe eben. So wie du bist, Du, Du Liebe. Zart und zärtlich.

„Stark wie der Tod

ist die Liebe.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Nur Du, Liebe, nur Du hilfst gegen den Tod! Du, besungen im Hohe Lied. Im Lied der Lieder. Voll Sehnsucht. So singt sie, die Freundin:

„Stark wie der Tod

ist die Liebe.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Gott schenkt uns das Leben. Schenkt uns Lebenszeit. Begrenzte Zeit. Mit einem Ende, dem Tod. Der gehört dazu, zu dem Gottesgeschenk des Lebens.

Wie die Liebe hat der Tod viele Gesichter. Vielerlei Namen. Kommt in wechselnden Gestalten. Als Atemstillstand oder Bombentod. Drohnentod, Erstickungstod. Als Freitod auch. Er kommt als Galgentod, Gastod und Gifttod.

Es gibt den Herztod und Hirntod und manche, mancher ist auch mal nur halbtot. Der Impftod ist noch neu, den Krebstod gibt es lange schon, die Kriegstoten auch, die Kollateral-Toten sind noch ganz frisch.

Liebestod, heutzutage eher selten, mausetot nur noch altmodisch, den Nahtod erlebten manche, überlebten ihn auch. Den Organtod gibt es, den Pesttod und den Raketentod. Den Sekundentod, von vielen ersehnt, für die Zurückbleibenden hart. Die Tötung, den Mord kennen wir, den Unfalltod auch und ebenso den Unglückstod.

Ach, Tod, so viele Namen, so viele Gestalten und dann bist du auch noch so vielfältig, voller Eigenschaften: bist mal brutal, mal baldig, bist einsam und doch auch erwartet, bist früh, zu früh sagen wir gern, nennst dich frei, bist du es wirklich, Tod? Frei, frei gewählt?

Du bist groß, Tod, und oft gnädig. Bist jäh, bist leicht, bist leise, leidvoll auch. Bis uns nah, eigentlich immer, es braucht doch oft gar nicht viel zu sterben, bist plötzlich, qualvoll oder rasch, bist still und sanft, schnell, bist auch schwer.

Manchmal bist du auch sozial, wenn eine den sozialen Tod stirbt – einsam, sich selbst überlassen, vernachlässigt, verlassen. Sozialer Tod nennen wir das.

Du bist tragisch, Tod, du bist traurig und du machst uns traurig, lässt uns trauern. Gerade wenn du unzeitig bist, unerwartet, und vorhergesehen, unabsehbar.

Immer wieder bist Du vorzeitig und doch vorhersehbar, aber nie vermeidbar. Tod, Du gehörst zum Leben. Zur mir geschenkten Zeit. Mein Leben. Zeit von Gott. Gottesgeschenk des Lebens.

Aus der Hand der Lebendigen komme ich. Verdanke ihr mein Leben. Sie hat mich geschaffen. Geboren werden hat seine Zeit. Sterben hat seine Zeit. Der Tod hat seine Zeit.

Geburt und Tod, beides kommt aus der Hand der Lebendigen. Geburt und Tod, das ist das Leben, die Spanne unseres Lebendig-seins, unseres Hierseins auf Erden.

Geburt und Tod. Mir geschenkt. Kostbar und wertvoll. Geschenkte Zeit, Lebenszeit. Begrenzte Zeit. Mit einem Beginn, der Geburt. Mit einem Ende, dem Tod. Der gehört dazu, zu dem Gottesgeschenk des Lebens. Und die Liebe.

Das Hohe Lied singt:

„Stark wie der Tod

ist die Liebe.

Hart wie das Grab

ist meine Leidenschaft.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Hart wie das Grab, hart wie die Scheol, wie die Unterwelt. Wie das Totenreich. Raum der größtmöglichen Gottesferne.

Vergleiche, Bilder voller Kraft und Gewalt und Macht. Eine gewaltige, alles mit sich reißende Liebe, voller Inbrunst:

„Ihre Flammen

Feuerflammen

Flammen Jahs.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Ja, Liebe, Du, Du Liebe, stark wie der Tod, hart wie das Grab, heiß wie Feuerflammen, voll züngelnder Flammen, ansteckend, Gottesflammen, Du, gewaltige Macht. Du, Liebe.

Stark wie der Tod. Nur Du!

Und sie singt weiter:

„Wassermassen

können die Liebe nicht löschen

und Fluten

sie nicht überschwemmen.“ (Hohelied 8,7 BigS 2011)

Eine alles mit sich reißende Liebe, selbst Flutwellen und Wassermassen bleiben machtlos.

„Stark wie der Tod ist die Liebe.“ (Hohelied 8,6b BigS 2011)

Sie weiß um die Gefahren für die Liebe, ihre Flüchtigkeit, und Verletzlichkeit, ihre Begrenztheit durch den Tod, ihre Endlichkeit. Sie weiß um Eifersucht und Enttäuschung, Verlust und Verrat. Und doch beschwört sie ihn:

„Wassermassen

können die Liebe nicht löschen

und Fluten

sie nicht überschwemmen. (Hohelied 8,7 BigS 2011)

um weiter zu singen:

Würde ein Mann

allen Reichtum seines Hauses

hergeben

für solche Liebe

verachten, ja verachten

würde man ihn. (Hohelied 8,7 BigS 2011)

Wer auch immer sie waren, er, der Freund, und sie, die Freundin: Ihre Liebe

entfacht ein Feuer der Sehnsucht, die nur den anderen, nur die andere ersehnt.

Zweifellos, der andere, die andere … ist die richtige Wahl. Ihre Liebe ist wie die Feuerflamme, Flamme Jahs. Kein Besitz, kein Reichtum, kein Geld bringt sie auseinander.

Liebe, stark wie der Tod, ist nicht käuflich, für keinen Preis, für nichts in der Welt. Wer die Liebe kaufen will, macht sich lächerlich, gibt sich dem Spott preis, den verachtet man, zutiefst.

„Eine hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe. Eine hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell.“ (nach dem Lied von Eckart Bücken 1977)

Und manche, mancher erkennt vielleicht im Freund des Hoheliedes Gott. Gott, mein Freund. Gott, der mich liebevoll preist. Mit zärtlichen Worten. Die Liebeswonnen lobsingt. Gott, der mich begehrt. Mich sieht, wie ich bin, mich nimmt, so, wie ich eben bin. Gott, die mich will. Gott, der mich will.

Und ich umgekehrt ihn.

„Da wohnt ein Sehnen tief in mir, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein.

Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

(Anne Quigley, dt. Eugen Eckert, 102 in EGplus)

Liebe, stark wie der Tod. Ganz persönlich. Geburt meiner ersten Tochter. Liebe auf den ersten Blick. Freude, Freude, welch eine Lebensfreude. Das neue Leben. Und doch, ganz schnell war er da, der Tod, bei aller Liebe, der Gedanke an den Tod:

Einmal wird sie sterben. Wie ich auch. Den Tod mitgeboren. Mit auf die Welt gebracht. Und auch den Schmerz. Denn eines Tages werde ich nicht mehr da sein. Werde ich sie nicht beschützen können. Diesen Tod, diesen Schmerz, diese Endlichkeit gab ich ihr mit. In ihren kleinen Körper. So groß die Liebe, so groß der Schmerz. Liebe, stark wie der Tod.

Und auch andersherum: Werde ich sie gut beschützen? Behüten und bewahren? Vor Angst, vor Not und Gefahr? Was, wenn ich sie verliere? Wenn sie nicht mehr da ist? So verletzlich, so verantwortlich, so angreifbar, so dünnhäutig, und doch: Liebe war da, so groß, so stark – wie der Tod. Liebe, stark wie der Tod.

Als ich vierzig wurde, wieder ganz persönlich nachgedacht. Ernsthaft nachgedacht. Über Leben und Tod. Und über das Sterben.

„Du bist jetzt so alt, wie eine Frau vor 100 Jahren an Lebenserwartung hatte, vierzig Jahre!“, sagte ich mir. „Du hast mehr zu erwarten, achtzig Jahre, sagen sie. Die Hälfte ist jetzt um. Bedenke das!“

Immer wieder dachte ich an den Rest meines Lebens. Versuchte zu bedenken, klug zu werden, gut zu leben, Verluste zu verschmerzen, Verletzungen, Niederlagen, Trennungen, Abschiede, all die kleinen Tode mitten im Leben. Wurde fünfzig. „Nun ist bestimmt Halbzeit! Wenn nicht schon drüber!“

Dachte noch mehr drüber nach, über Leben und Tod und die Endlichkeit. Und die Liebe. Das Herz zu weiten. Abschiedlich zu leben. Weiter daran zu wachsen, zu üben. Wurde Sechzig. Inzwischen Halbwaise. Halb abgedeckt, das Dach über mir. Übe weiter.

All die Jahre viele Sterbende begleitet. Den Tod wahrgenommen. An vielen Gräbern gestanden. Immer wieder. Meine Lieblingskasualie. Vom Sterben erzählen. Vom Tod auch. Von den Sterbenden. Und vom Leben. Dem gelebten Leben. Von der Liebe. Von denen, die zurückbleiben. Vom Kreis des Lebens, der sich schloss. Der Tod verliert seine Schrecken.

Was bleibt, ist die Liebe. Stark wie der Tod. Am Ende erwartet mich die Liebe. Gott, mein Freund. Aus den Händen der Lebendigen kam mein kleines Leben, in ihre Hände kehrt es zurück. Bei ihr war ich in guten Händen und in ihre Arme gehe ich zurück.

Amen.

Liebe, Liebe, lieben … Nächstenliebe

24 Sonntag Okt 2021

Posted by mikesch1234 in Inspirationen, Nachdenken, Predigten, Schreiben, Sprache sprechen, Uncategorized

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Liebe, Liebe, lieben … Nächstenliebe

„Schreiben Sie doch mal über Nächstenliebe“, so bekam ich zur Antwort am letzten
Montag in meinem Lieblingsladen. Gut. Schönes Thema. Dachte ich. Selbst mal
wieder gründlich drüber nachdenken. Wie ist das eigentlich, ja, was ist das eigentlich
– diese Nächstenliebe? Ist das nicht “Schnee von gestern“, „kalter Kaffee“, so was
von „früher“? Etwas, das heutzutage nicht mehr wichtig ist? Gar nicht mehr
gebraucht wird? Und wo kommt sie her – diese Nächstenliebe?

Steht schon in der Bibel: “Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst!” In einem
Atemzug mit: „Liebe Gott!“ Ganz deutlich, Nächstenliebe ist mit der zentrale Punkt
des Christentums. Nicht: richtig oder falsch, sondern: Nächstenliebe. Fragen: wer ist
denn meine Nächste, mein Nächster? Und was bedeutet das für mein Leben? Und:
wie geht das bloß, dies „wie dich selbst“?

Mich selbst lieben? Mich unvollkommenen Menschen? Mit all meinen Fehlern und
Makeln? All dem an mir, was nicht perfekt ist? Wo ich mich „anders“ oder gar
„falsch“ fühle als all die anderen? Das ist wahrlich nicht leicht oder einfach. Mich
selber annehmen. Auch wenn ich mir immer wieder selbst der größte Feind, die
stärkste Gegnerin bin. Mich selber wichtig nehmen. Gut für mich sorgen. Wenn ich
nur funktioniere, wenn ich froh bin, irgendwie durch den Tag und durch die Nacht zu
kommen, dann bleibt kaum Zeit für die Liebe, für die Nächstenliebe „wie mich
selbst“.

Gut, wenn ich „Ja“ sage zu mir. Mich selbst so annehme wie ich bin. Akzeptiere, wie
ich geworden bin. Bei mir bin. Den eigenen Gefühlen nachspüre, den eigenen
Gedanken nachgehe. Nachfühle, was mich traurig macht und was wieder fröhlich.
Nachsinne, welche Worte mich verunsichern und welche mich trösten. Nachdenke,
was mir gut tut. Was mir hilft. Und so ganz bei mir sein. Mich liebhaben.

Die oder der Nächste, das kann dann jede, jeder für mich sein. Wer mir gerade
gegenüber ist. Anvertraut ist. Meinen Weg kreuzt. Ich sehe sie. Erkenne sein
Unglück, ihr Leiden, empfinde ihre Freude, ihr Glück mit. Ganz egal, ob der Nächste
in der Ferne lebt, egal, ob die Nächste in meiner Straße zuhause ist. Ich kenne es ja
alles von mir selbst, wie es ist. Empfinde, erlebe, fühle es mit. Wie kann sie aussehen,
die Nächstenliebe, „wie mich selbst“? Hier meine kleine Liste, ganz unvollständig:

ansehen, annehmen, aushalten mit ihnen
begleiten, behüten, bewahren, beschützen, bemuttern, befähigen
christlich sein, caritativ
durchhalten, dienen, diakonisch sein
ernst nehmen, einkaufen gehen, das Elend sehen, einfach da sein, einfühlsam sein
für sie oder ihn sorgen, fürsorglich sein
glücklich „machen“, Geld spenden
hüten, heilen, helfen

in den Arm nehmen
jederzeit da sein, wie auch immer
kochen, kümmern
loben, lächeln
mich anbieten, mitleiden, mitweinen, mitfreuen, mitlachen
Not sehen, mich auch mal nötigen lassen, nicht verurteilen, nicht besser wissen, nicht
alles tun, was der oder die andere will

offen sein, Ordnung schaffen
protestieren, praktische Hilfe leisten
quatschen
raushelfen, retten
sorgen, schützen, sein lassen, stark machen, stärken
trösten, teilen
umhüllen, unterstützen, umsorgen
verbinden, verwöhnen, vorlesen, vergeben, versöhnen
wertschätzen, Wäsche waschen
zupacken, zärtlich sein, zufassen, zuhören, Zeit schenken

Nächstenliebe kann vieles sein davon. Ist nie alles. Vielleicht damit beginnen, es
nicht immer besser zu wissen. Total schwer, finde ich. Und nicht zu verurteilen. Total
schwer auch das. Ich nehme es mir vor. Immer wieder. Versuche, mich darin
einzuüben. Erst mal zuzuhören. Bei der Nächsten sein. Bei ihren Gefühlen. Bei
seinen Gedanken. Das üben, ausprobieren. Jeden Tag neu.

Nächstenliebe meint auch: die andere mit ihren Fehlern, den anderen mit seinen guten
Seiten sehen. Und üben, sie anzunehmen. Nächstenliebe heißt übrigens nicht: sich
nicht wehren oder andere nicht zu schützen – Nein. Heißt das auch nicht, alles zu tun,
was derjenige oder diejenige will. Der Ausdruck der Liebe ist nicht Wehrlosigkeit.
Ich bin eingeladen es so zu versuchen wie Jesus. Der die Menschen liebte, ihnen aber
auch immer wieder klar und deutlich die Meinung sagte.

Es versuchen wie Jesus. Deutlich sagen, was ich will oder nicht will. Was ich tun
kann und was nicht. Meine Grenzen setzen, meine Wünsche äußern. Das dem
anderen, der anderen auch sagen. Denn: egal, wie sehr ich den anderen liebe oder der
andere mich liebt, ohne Austausch, ohne Worte verstehen wir uns nur schwer.
Ausdrücken, aussprechen, was unsere Wünsche sind. So wichtig für das Miteinander
in Liebe. In Nächstenliebe.

Du siehst, jemand verliert den Anschluss. Geh neben ihm her. Du siehst, jemand wird
übersehen. Finde einen Weg, sie einzubeziehen. Erinnere Menschen immer an ihren
Wert. Hab dich selbst lieb! Dann hast du alle Menschen lieb wie dich selbst. Solange
du einen einzigen Menschen weniger lieb hast als dich selbst, so hast du dich selbst
nie wahrhaft lieb gewonnen.

Mach’s wie Jesus! Liebe! Liebe deinen Nächsten! Deine
Nächste!

Predigt über Kain und Abel – 1. Mose 4,1-16a

29 Sonntag Aug 2021

Posted by mikesch1234 in Inspirationen, Nachdenken, Predigten, Schreiben, Sprache sprechen, thea, Uncategorized

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PREDIGTtext aus der Bibel in gerechter Sprache BIGS 2011

Genesis. Das erste Buch der Tora (1. Mose) 4,1-16a

1 Dann erkannte der Mensch als Mann die Eva, seine Frau; sie wurde schwanger, gebar den Kain und sprach: „Ich hab’s gekonnt, einen Mann erschaffen – mit Adonaj.“
2 Da fuhr sie fort und gebar seinen Bruder, den Abel. Abel wurde ein Viehhirt, Kain aber war Ackerbauer.
3 Nach einiger Zeit brachte Kain von den Früchten des Ackers Adonaj eine Opfergabe dar.
4 Daraufhin brachte auch Abel etwas von den Erstgeburten seiner Herde und von ihren Fettstücken dar. Adonaj beachtete Abel und seine Opfergabe,
5 Kain aber und seine Opfergabe beachtete er nicht. Das ließ Kain aufs Äußerste entflammen, seine Gesichtszüge entglitten.
6 Da sagte Adonaj zu Kain: „Warum brennt es in dir? Und warum entgleiten deine Gesichtszüge derart?
7 Ist es nicht so: Wenn dir Gutes gelingt, schaust du stolz; wenn dir aber nichts Gutes gelingt, lauert die Sünde an der Tür. Auf dich richtet sich ihr Verlangen, doch du – du musst sie beherrschen.“
8 Da wollte Kain seinem Bruder Abel etwas sagen – doch als sie auf dem Feld waren, erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und tötete ihn.
9 Adonaj sagte zu Kain: „Wo ist Abel, dein Bruder?“ Der sagte: „Das weiß ich nicht. Habe ich etwa die Aufsicht über meinen Bruder?“
10 Daraufhin: „Was hast du getan? Laut schreit das Blut deines Bruders zu mir vom Acker her.
11 Also: Verflucht bist du, weg vom Acker, der das Blut deines Bruders von deiner Hand geschluckt und aufgenommen hat!
12 Wenn du den Acker weiter bearbeitest, wird er dir seine Kraft nicht mehr geben. Heimatlos und ruhelos musst du auf der Erde sein.“
13 Da sagte Kain zu Adonaj: „Meine Schuld ist zu groß, sie kann nicht aufgehoben werden.
14 Doch schau, du vertreibst mich heute vom Antlitz des Ackers, und auch vor deinem Antlitz muss ich mich verbergen und soll heimatlos und ruhelos auf der Erde sein – dann kann jeder mich töten, der mich findet.“
15 Da sprach Adonaj zu ihm: „Also denn: Wer Kain tötet, soll siebenfach gerächt werden.“ Und Adonaj machte ein Zeichen für Kain, so dass nicht jeder ihn erschlagen kann, der ihn findet.
16 So zog Kain los, fort vom Angesicht Adonajs.

Gott schenke uns ein Herz für sein Wort und ein Wort für unsere Herzen. Amen.

Ihr Lieben,

Kain und Abel. Die Geschichte kennen die meisten. Aus der Urgeschichte. Von den Anfängen. Die Schöpfung. Das Licht. Den Tag und die Nacht. Den Himmel und die Erde. Das Wasser und die Erde und das Grüne. Die Sonne, den Mond und die Sterne. Die Wassertiere und die Flugtiere. Das Wild, die Kriechtiere und das Vieh. Schließlich das erste Menschenpaar, Adam und Eva. Den Ruhetag. Den Garten Eden. Und die Vertreibung daraus. Die ersten geborenen Menschen. Der erste Mensch, der stirbt. Der erste Mord. Die erste Sünde. Ein Brudermord.

Kain und Abel. Ich erinnere mich an die Grundschule. Wir bekamen die Aufgabe zu zeichnen. Abels Altar und Kains Altar. Wichtig war der Lehrerin die Gestaltung des Rauchs. Bei Kain wie vom Wind verweht, unruhig und voller Zacken. Bei Abel eine wunderbare aufsteigende Rauchsäule. Gott sieht Abel und sein Opfer. Nimmt es an. Kains nicht. Abels Opfer war das Gott gefälligere, so lernten wir. Viel wertvoller als Kains.

Lange Jahre hielt sich diese Deutung, wohl nicht nur bei mir. Auch im Studium, in der Wissenschaft, wurde weiter nach Gründen gesucht. Es gehe wohl um verschiedene Lebensformen. Ackerbauerkultur und Nomadentum. Doch eigentlich gebe es gar keinen Unterschied zwischen Kain und Abel. Kain habe nichts falsch gemacht. Und Abel habe nichts besser gemacht. Gott handelte einfach so, ohne irgendwelche Gründe.

Lass Euch einladen, der Geschichte etwas auf die Spur zu kommen, indem wir über die Ränder unseres Predigttextes hinausschauen. Schauen, was davor erzählt wird. Und was danach. Das Kapitel zu Ende lesen. Denn: da steht noch etwas! Etwas ganz Wichtiges, Erhellendes. Das Sinn und Tiefe gibt. Auch an unserem Text erst einmal ruhig entlang gehen. Und den Erinnerungen lauschen. Den Erinnerungen von Adam und Kain, von Abel und Eva. Und schließlich ein wenig das Geheimnis lüften können, das sich hinter Gottes Handeln verbirgt, das Geheimnis der Liebe.

„Ich erinnere mich“, sagt Adam, „weil ich von dem Baum gegessen hatte, verfluchte Gott den Ackerboden. Nur mit Mühe sollte ich mich von ihm ernähren, mein Leben lang. Mit Dornen und Disteln mich abplagen. Und am Ende zum Ackerboden zurückkehren. ‚Ja, Erde bist du, und zur Erde kehrst du zurück‘, sagte Gott. Nun waren wir sterblich. Gott machte uns Kleider und schickte uns fort aus dem Garten.

‚Mutter alles Lebendigen‘, hatte ich Eva genannt. Ich erkannte sie. Wir schliefen zusammen und sie wurde schwanger. Kain wurde geboren. Und bald darauf Abel. Viel später dann war sie noch einmal guter Hoffnung und wir bekamen noch einen Sohn. Aber davon soll sie besser selbst erzählen, denn das ist ihre Geschichte. Ich habe mich abgeplagt und geackert. Wie Gott es gesagt hatte. Unsere Söhne wuchsen heran und wurden selbständig … Jetzt erzählst Du besser selbst weiter, Kain!“

Doch ehe Kain zu Wort kam, begann sehr schnell und leise Abel zu sprechen: „Verzeih, wenn ich mich vordrängle. Ich weiß sehr wohl, ich bin nur der Zweite. Der Ewig-Zweite. Der kleine Bruder eben. Bloß einmal will ich es anders rum. Ist auch gar nicht viel, was ich von mir erzählen will. Was ich erinnere. Meinen Namen, Abel. Der ist wichtig. Damit Ihr versteht. Und mit mir fühlt und spürt. Abel. ‚Hauch‘ bedeutet das. Eine Luftnummer bin ich. Abel, das heißt auch ‚ein Nichts‘. Mein Name ist Programm. Schon der erzählt von meiner Vergänglichkeit. Pfffffffffffff. (laut die Luft auspusten)

Ja, ein ‚Nichts-chen‘, mehr bin ich nicht. So wie jeder Mensch. Ein Nichts-chen, ein Hauch, vergänglich, mit kurzer Lebensspanne. So wie jede Frau und jeder Mann. Ein Habenichts bin ich. Ziehe umher mit meiner Kleinviehherde. Von Weide zu Weide. Nomade bin ich, hüte Schafe und Ziegen. Ein Kleinviehhirte. Schlage mich so durch. Reich werde ich damit nicht. Komme grad so zurecht. Bin eher ein Looser, ein Verlierer. Ein Opfer. Mit mir ist wirklich nicht viel los.

Und dann, eines schönen Tages, sehe ich, wie mein großer Bruder, der Kain, von den Früchten seines Feldes opfert. Gute Idee, denke ich. Der Gottheit danken. Und um gute Ernte bitten. Also mache ich es ihm nach. Opfere etwas von den Erstgeburten meiner Herde und von ihren Fettstücken. Und erlebe und erfahre: Gott sieht mich an. Mich. Mein Opfer. Mich, den Hauch, das Nichts-chen. Den, der sonst immer übersehen wird. Das tut so gut. Die Gottheit sieht mich.“ Abel hält inne, fast so, als wäre er schon viel zu laut geworden. Als hätte er schon viel zu viel Raum eingenommen. Sich richtig wichtig gemacht!

Da ergreift auch schon Kain das Wort: „Nun hört mir mal gut zu. Hört, was ich erinnere. Ich war zuerst da. Der Erstgeborene. Der Große. Der Ältere. Das zukünftige Haupt der Familie, der neue Patriarch. Ich trage Verantwortung für die Familie. Das doppelte Erbteil ist mir versprochen. Meine Mutter war sehr stolz, als sie mich bekam. ‚Ich hab’s gekonnt, einen Mann erschaffen – mit Adonaj.‘ (Gen 4,1 BigS 2011) Und meinen Namen, Kain, wählte sie mit Bedacht. Da steckt ‚erwerben‘ drin und ‚besitzen‘. Mein Name ist Programm. Ich bin Mutters Hauptgewinn. Ein Gewinner. Mir kann keiner was. Nicht so eine Null, so ein Nichts-chen. So ein Nichtiger. Wie mein Bruder. Der Erste eben. Und der Beste. Der Hauptgewinner. ‚The winner takes it all!‘ Der Sieger bekommt alles. So einer bin ich. Dazu stehe ich.

Auf dem Feld rackere ich mich ab. So wie mein Vater. Mühsam ist es, dem Boden etwas abzuringen. Gewinn zu machen. Aber ich bin stark. Ich schaffe das. Und Abel, der war nie ein echter Konkurrent für mich. Darum macht er wohl auch so ganz was anderes. Der ist und bleibt eben ein Nichts-chen. Meinem Namen mache ich alle Ehre. Sicher ist meine Mutter sehr stolz auf mich. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich das machte. Aber eines schönen Tages nahm ich von meiner Ernte, von den Früchten meines Ackers. In denen so viel harte Arbeit und Mühsal steckten. Und ich opferte sie.

Und der Kleine, dieses ‚Nichts-chen‘, musste es mir natürlich nachmachen. Typisch! Wie mich das nervt! Schon immer. Glaubt mir, das kannte ich schon. Daran hatte ich mich längst gewöhnt. Was ich aber dann erlebt hatte, was ich noch nicht kannte, war, wie die Gottheit reagierte. Gott sah mein Opfer nicht an. Genauso wenig wie mich! Aber diese Luftnummer, dieses Nichts-chen und sein Opfer, die sah er. Die beachtete er. Die sah er an. Nicht zu fassen. Ich hatte doch nichts falsch gemacht! Oder? Ach egal, es gelang mir nicht, noch irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen.

Gefühle übermannten mich. Überfielen mich. Überrannten mich. In mir tobte es. Mir wurde so heiß. Aufs Äußerste entflammte ich, und ich spürte, wie mir meine Gesichtszüge entglitten. Eifersüchtig war ich. Und wie! Neidisch. Diese Ungerechtigkeit! Zornig wurde ich, richtig gehend wütend. Ich musste zu Boden schauen. Bloß nicht mehr dieses Nichts-chen und sein Opfer sehen! Und trotzdem wurde ich rasend vor Wut.

Es machte es keinen Deut besser, dass Gott mich jetzt doch sah. Ansah. Und mich ansprach. ‚Warum brennt es in dir? Und warum entgleiten deine Gesichtszüge derart? Ist es nicht so: Wenn dir Gutes gelingt, schaust du stolz; wenn dir aber nichts Gutes gelingt, lauert die Sünde an der Tür. ‚Auf dich richtet sich ihr Verlangen, doch du – du musst sie beherrschen.‘ (Gen 4,6-8 BigS 2011) Das erreichte mich gar nicht. Völlig unmöglich, jetzt darüber nachzudenken. Und auch noch zu antworten! Ich versuchte mich zusammen zu reißen. Wirklich! Wollte meinem Bruder etwas sagen. Doch als wir dann auf dem Feld waren, fehlten mir die Worte. Mein Groll und meine Wut wurden übermächtig. Und so erschlug ich ihn.

Und da! Da war Gott dann plötzlich auch da. Hatte mich gesehen. Und was ich getan hatte. Und fragte mich. ‚Wo ist Abel, dein Bruder?‘ (Gen 4,9a BigS 2011) Ich sagte nur. ‚Das weiß ich nicht. Habe ich etwa die Aufsicht über meinen Bruder?‘ (Gen 4,9b BigS 2011) Ja, bin ich denn sein Hüter? Meines Bruders Hüter? Nein. Alles andere bin ich. Aber gewiss nicht der Hüter meines Bruders! Doch Gott machte weiter, ließ nicht locker. Stellte mir die nächste Frage. ‚Was hast du getan? Laut schreit das Blut deines Bruders zu mir vom Acker her. Also: Verflucht bist du, weg vom Acker, der das Blut deines Bruders von deiner Hand geschluckt und aufgenommen hat! Wenn du den Acker weiter bearbeitest, wird er dir seine Kraft nicht mehr geben. Heimatlos und ruhelos musst du auf der Erde sein.‘ (Gen 4,10-12 BigS 2011)

Ja. Das verstehe ich immer noch nicht. Warum Gott mir das Leben ließ. Mich nicht richtig hart bestrafte. Warum er mich nur verfluchte? Und nicht tötete? Warum war Gott so gnädig? Wo er mich und mein Opfer doch nicht gesehen hatte? Trotzdem bekam ich eine Riesenpanik. Wie würde es mir ergehen, da draußen? So sagte ich ängstlich und voller Sorge: ‚Meine Schuld ist zu groß, sie kann nicht aufgehoben werden. Doch schau, du vertreibst mich heute vom Antlitz des Ackers, und auch vor deinem Antlitz muss ich mich verbergen und soll heimatlos und ruhelos auf der Erde sein – dann kann jeder mich töten, der mich findet.‘ (Gen 4,13-15 BigS 2011)

Darauf gab Gott mir die klare Zusage: ‚Also denn: Wer Kain tötet, soll siebenfach gerächt werden.‘ (Gen 4,16 BigS 2011) Damit konnte ich leben. Weiter machen. Ein Schutzzeichen bekam ich auch. Keiner sollte es wagen mich zu töten. Zukunft sollte ich haben. Die bekam ich. Und Nachkommenschaft. Den Henoch. Nach ihm benannte ich eine Stadt, die ich erbaute. Mein Enkel Irad bekam den Mehujaël. Und der den Metuschaël. Und der bekam den Lamech. der sich zwei Frauen nahm. Mit Ada bekam er den Jabal. Auf den das Hirtenleben zurückgeht. Und den Jubal. Auf den alles Spielen auf Instrumenten zurückgeht. Und mit Zilla den Tubal-Kain. Der war ein Schmied von Bronze- und Eisenpflügen. Und auch von Waffen. Lamech sagte seinen Frauen; ‚Einen Mann töte ich für meine Wunde, ein Kind für meine Strieme. Wenn Kain siebenmal gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigmal, denn: Wer Kain tötet, soll siebenfach gerächt werden.‘ (Gen 4,23-24 BigS 2011) Die Gewalt nahm zu. Das Töten und die Kriege. Der Blutrausch. Viele Lebensjahre hatte ich. Keiner wagte mir etwas anzutun. Nie. Keinen Tag. Ich habe Geschichte gemacht.“ Kain unterbrach sich. Hielt inne. Zufrieden. Stolz. Mit sich und der Welt im Reinen.

Da ergriff Eva das Wort. „Ich erinnere mich auch. Wie glücklich ich war! Und so stolz, als ich den Kain geboren hatte. Mit Gott hatte ich mir einen Mann erworben. Kain. Einen Mann hatte ich erschaffen. Abel, nun ja, das war der zweite. Nur ein Hauch eben. Ein Hauch von Leben. Nicht zu vergleichen mit Kain. Sie wurden beide erwachsen. Kain wurde Ackerbauer, Abel ein Hirte. Und dann verschwanden sie beide aus meinem Leben. Am selben Tag. Mein Kain wurde der Mörder seines Bruders. Das ‚Nichts-chen‘ war verhaucht. Nur sein Blut schrie von der Erde.

Inzwischen bin ich alt geworden. Vieles wurde mir zugetragen. Über das Opfer der beiden. Über den Mord. Über Kains Leben. Meine Enkel und Urenkel und so weiter. All die neuen Generationen. Über die Blutspur, die Kains Nachkommen in der Welt hinterließen. Ich hatte viel Zeit nachzudenken. Inzwischen ist mir so einiges klar geworden. Auch über unsere Gottheit. Die mich Mitschöpferin werden ließ. Die meinen Stolz ertrug. Und meine Geringschätzung für Abel. Kein Wunder, dass Kain auf seinen Bruder herabsah. Von ihm nichts wissen wollte. Für ihn kein Bruder sein wollte. Und darum auch nicht so handelte. Nie und nimmer. Zu keiner Zeit.

Als Gott Abel ansah und sein Opfer. Meinen kleinen, zarten Abel, diesen Windhauch, dies Nichts-chen‘. Da ist Kain völlig durchgedreht. Da fühlte der sich total provoziert. Er, der Mann, und sein Opfer werden übersehen. Da sind Gefühle in ihm empor geflammt, die hat er nicht ertragen, nicht ausgehalten. Dass Gott sich von ihm wünschte, dass er ein Bruder sei. Dass er achtgibt auf Abel, diese Nichtigkeit. Das habe auch ich erst spät begriffen. Mein Auftrag, meine Aufgabe als Mutter, wäre ja dieselbe gewesen. Auf den Kleinen, den Schwachen, diesen Hauch, dies Nichts-chen acht zu geben. Es zu schützen. Zu beschützen. Der Erstgeborene hatte ja sowieso alle Vorteile auf seiner Seite.

Ach ja. Es ist so schwer für die Starken. Wenn Gott die Starken verwirft. Und die Schwachen erwählt. Die Gottheit ist frei in ihrer Entscheidung. Tätermutter und Opfermutter bin ich. In einer Person. Als ich Gottes Willen endlich verstanden hatte, für mich akzeptiert hatte, erinnerte ich mich endlich. Eva, Mutter allen Lebens, so heiße ich doch! Also wandte ich mich Adam zu. Und der erkannte mich noch einmal und ich ‚gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Set, denn seht, Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt anstelle Abels, denn Kain hat ihn getötet.‘ (Gen 4,25 BigS 2011) Das war mir eine Herzenssache. Set, mein dritter Sohn, für Abel, weil Kain ihn erschlug. So blieb ich Eva, Mutter des Lebens. Und gab das Leben weiter. Für Abel. Auf einer anderen Linie. In Set. Dem Setzling. Für Abel. Und Set bekam den Enosch. Das ‚Menschlein‘. Damals begannen die Menschen, Gott anzurufen.“

Nachdenklich enden Evas Erinnerungen. Eine kluge Frau. Gereift. Widerständig. Erklärt das Richtige der Mächtigen für falsch. Ergreift Partei für Abel, für die Schwachen. Kehrt um zu Recht und Gerechtigkeit. Erkennt die Sünde. Den Mord. Das Handeln gegen die Gottheit und Gottes Schöpfergeist. Die Erkenntnis von Gut und Böse. Auch draußen. Nach dem Rauswurf aus dem Garten Eden. Gottes Parteinahme für die Schwachen und Unterdrückten beginnt früh. Für die Übersehenen und Zarten. Für die ewigen Zweiten. Für die Letzten. Gott wirbt von Anfang an um uns: Seht die im Schatten leben. In Armut und Unterdrückung. Die nicht angesehen werden. Die übersehen werden. Die Bibel erzählt die Geschichte der Opfer. Ist an ihrer Seite. Und Gott mit ihnen.

Haben wir mehr als die Alternative: Kain oder Abel? Täter oder Opfer? Adam und Eva haben ein drittes Kind geboren, Set, der Stammvater war die Linie, die über die Väter Israels und über König David und von dort bis zu Jesus führte. Uns bleibt der dritte Weg: Jesus zu folgen, der sagte: „Wahrhaftig, ich sage euch, alles, was ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, habt ihr für mich getan.“ (Mt 25,40 BigS 2011) Und: „Du sollst die Lebendige, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deinem ganzen Leben und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deine Nächsten wie dich selbst.“ (Lk 10,27 unter Bezug auf Lev 19,18 BigS 2011) Und: „Ich gebe euch ein neues Gebot, dass ihr euch gegenseitig liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr euch gegenseitig liebt.“ (Joh 13,34 BigS 2011)

Solange wir in dieser Welt leben, sind wir nicht vollkommen. Sünder und Gerechte sind wir, zugleich. Täterinnen und Opfer. Immer noch sind Kain und Abel in uns. Wenn wir die Nachrichten sehen, erkennen wir jeden Tag, wie dünn die Schicht der Zivilisation immer noch ist. Noch immer ist der Mensch dem andern ein Wolf. Doch hat Gott einen neuen Anfang gemacht. Mit dem Wagnis der Liebe. „Wahrhaftig, ich sage euch, alles, was ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, habt ihr für mich getan.“ (Mt 25,40 BigS 2011)

Amen.

 

fundevogel : Ostern und die ungläubigen Raupen: | soulsaver.de

04 Sonntag Apr 2021

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Ostern und die ungläubigen Raupen.

„Da war einmal ein guter Mensch.
Er hatte Mitleid
mit dem hässlichen Gewürm der Raupen,
wie sie sich Stunde für Stunde vorwärts plagten,
um mühselig den Stängel zu erklettern
und ihr Fressen zu suchen –
keine Ahnung
von der Sonne,
dem Regenbogen in den Wolken,
den Liedern der Nachtigall!

Und der Mensch dachte:
Wenn die Raupen wüssten,
was da einmal sein wird!

Wenn diese Raupen ahnten,
was ihnen als Schmetterling blühen wird:
Sie würden ganz anders leben,
froher,
zuversichtlicher,
mit mehr Hoffnung.

Sie würden erkennen:
Das Leben besteht nicht nur aus Fressen,
und der Tod ist nicht das Letzte.

So dachte der gute Mensch,
und er wollte ihnen sagen:
Ihr werdet frei sein!
Ihr werdet eure Schwerfälligkeit
verlieren!

Ihr werdet mühelos fliegen und Blüten finden!
Und ihr werdet schön sein!
Aber die Raupen hörten nicht.

Das Zukünftige,
das Schmetterlinghafte
ließ sich in der Raupensprache
einfach nicht ausdrücken.

Er versuchte,
Vergleiche zu finden:
Es wird sein
wie auf einem Feld voller Möhrenkraut …

Und sie nickten,
und mit ihrem Raupenverstand dachten sie
nur ans endlose Fressen.
Nein, so ging es nicht.

Und als der gute Mensch neu anfing:
ihr Puppensarg sei nicht das Letzte,
sie würden sich verwandeln,
über Nacht würden ihnen Flügel wachsen,
sie würden leuchten wie Gold –
da sagten sie:

Hau ab, du spinnst!
Du hältst uns nur vom Fressen ab!
Und sie rotteten sich zusammen, um ihn lächerlich zu machen.

© Willi Hoffsümmer: Kurzgeschichten 1, Mainz 1981, S. 43)

Quelle: Ostern und die ungläubigen Raupen: – soulsaver.de

Predigt mit Joh 9,1-7 – Heilung eines Blindgeborenen

03 Montag Aug 2020

Posted by mikesch1234 in gesund + krank, Nachdenken, Predigten, Schreiben, Sprache sprechen, Uncategorized

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Liebe Gemeinde,

„viele Leute fragen mich,

warum ich blind geboren wurde.

Meine Eltern und Geschwister haben mich verlassen.

Sie sperren mich im Zimmer ein.

Sie geben mir zu essen,

so wie sie einem Tier zu fressen gäben.

Sie schämen sich meiner vor ihrer Familie. (…)

Meinem traurigen Schicksal bin ich überlassen.

Mein Leben hat doch keinen Sinn.

Besser wäre es zu sterben.

In dieser lieblosen Welt blicke zum Himmel.

Doch ich sehe nichts!

Nichts, rein gar nichts.

Nur Dunkelheit.

Ich frage mein Herz:

Warum nur bin ich blind geboren? (…)“

(Text: Daniel Dipinda (Papa Dallo), Übersetzung aus dem Französischen: Edeltraud Strugholtz, Facebook: Petite Flamme RD Congo – AECOM asbl)

Berührend, dieses Lied des afrikanischen Jungen Daniel Dipinda aus dem Kongo. Entstanden in einer Blindenklasse.

Blind geboren. Ein besonderes Schicksal. Heutzutage vielleicht nicht mehr so schwer wie zu Jesu Zeiten. Möglicherweise kennen Sie eine Blinde, einen Blinden? Und haben so eine Ahnung, wie das Leben wohl ist – ohne sehen zu können? Kaum vorzustellen für Sehende. Nichts sehen, nie!

Wenn wir als Kinder „Blinde Kuh“ spielten oder andere Spiele, bei denen die Augen verbunden wurden, haben wir für kurze Momente erfahren, wie das ist, nichts zu sehen. Ich erinnere mich gut, wie schnell ich meist versuchte, die fehlende Sicht durch andere Sinne auszugleichen: Ich fühlte deutlicher. Mein Geruchssinn steigerte sich. Ich hörte lauter. Mein Tastsinn verbesserte sich.

Als Blindgeborene vollbringt mein Körper dies von Anfang an. Allein schon: stehen zu lernen, das Gleichgewicht finden – ohne zu sehen – eine Höchstleistung! Auch meine innere Welt, meine Gedanken, meine Vorstellungen sähen ganz anders aus. Welche Bilder wohl Blindgeborene im Kopf haben?

Blind geboren. Ein Kind kommt zur Welt, ohne Augenlicht. Ein schwieriges Schicksal. Auch für die Familie. Auch heutzutage noch. Wie verzweifelt, wie unglücklich die Eltern sind. Wie schwierig ist es oft, dieses Schicksal anzunehmen! Wie wunderbar, wenn Eltern, wenn der ganzen Familie das liebende, herzliche Ja zur ihrem Kind gelingt! Wenn sie unterstützt werden, kompetente Hilfen erhalten, und ihrem blinden Kind liebevoll und mitfühlend den Weg ins Leben bahnen!

Blind geboren. Ohne Augenlicht. Ein schwieriges Schicksal. Heute und auch damals, zu Jesu Zeiten. Das Johannesevangelium erzählt von einem blind Geborenen und seiner Heilung. Aufgeschrieben im Kapitel 9:

JOHANNES 9,1 Im Vorübergehen sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war. 2 Und seine Jüngerinnen und Jünger fragten ihn und sagten: „Rabbi, wer hat Unrecht getan: Dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“ 3 Jesus antwortete: „Weder hat dieser Unrecht getan noch seine Eltern, sondern die Werke Gottes sollen an ihm sichtbar werden. 4 Wir müssen die Werke Gottes tun, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann. 5 Wenn ich in der Welt bin, bin ich Licht der Welt.“ 6 Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde und machte einen Brei aus der Spucke und strich ihm den Brei auf die Augen 7 und sagte ihm: „Geh, wasche dich im Teich Schiloach!“ – was übersetzt ‚Gesandter‘ heißt. Er ging also weg und wusch sich und kam sehend zurück. BIGS 2011

Um die Heilung eines blind Geborenen geht es. Um seinen Weg ins Licht. Zum Licht. Zum Licht der Welt.

Ich versuche mir die Szene vorzustellen. Ein Blinder, von Geburt an blind, sitzt am Weg, nicht weit weg vom Tempel, vielleicht am Zugang dorthin. Er bettelt. Muss so für seinen Lebensunterhalt sorgen, auf sich allein gestellt. Ich sehe ihn da sitzen, wie er die Hand hält und bettelt, in der Nähe des Tempels. Da ist immer viel los.

Menschen wie Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger, die gerade aus dem Tempel kommen. Und Menschen auf dem Weg dorthin. Menschen, die vorübergehen. Der Blindgeborene nimmt sie wahr, schnuppert die Gerüche, die sie mit sich tragen, spürt die Luftbewegung, die sie im Gehen verursachen, und hört sie – ja, vor allem wohl hört er sie. Ihre Schritte, ihren Atem, ihre Worte. Menschen, wie sie über ihn sprechen.

Noch mehr hört er. Die Münzen. Manche geben ihm etwas. Wichtig sind die Münzen, die barmherzige Menschen ihm vor die Füße werfen. Auf den klirrenden Ton der Münzen gibt er besonders acht. Bei diesem Geräusch muss er schnell reagieren, das Geld an sich nehmen, bevor es gestohlen wird, das Geld, von dem er lebt, aus dem er seinen ärmlichen Lebensunterhalt bestreitet. Bis auf ein paar kleine Münzen, die er immer vor sich liegen hat, weil sie die Vorübergehenden erinnern, sie einladen, gute Werke zu tun. Auch an diesem Tag sitzt er da, als Jesus vorübergeht mit seinen Freundinnen und Freunden. Alles wie immer, alles normal.

Doch dann stoppt diese Gruppe mit Jesus, ist doch noch nicht ganz vorbei. Und er hört, wie Jüngerinnen und Jünger sagen: „Rabbi, wer hat Unrecht getan: Dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“ (Joh 9,2 BigS 2011)

Ob er wohl innerlich gestaunt hat? „Die haben mich gesehen!“ „Die reden von mir?“ „Die beachten mich?!“ Vielleicht auch: „Ach ja, immer diese Frage, die ich schon von klein auf ertragen muss!“ „Immer diese Schuldfrage!“ „Wer hat Unrecht getan?“ „Ich oder meine Eltern?“ „Ist doch klar: Gott straft!“

Und ich stelle mir vor, wie sich die Sinne des blind Geborenen nochmals schärfer gestellt haben. Jetzt bloß nicht die Antwort verpassen! Wie er genau hinhört, was die da oben sagen: „Weder hat dieser Unrecht getan noch seine Eltern.“ (Joh 9,3 BigS 2011)

Welche Entspannung für seine Seele! Niemand, keiner ist schuld! Nicht er selbst, nicht seine Eltern! „Ganz schön mutig, dieser Mann, das hier laut zu sagen! Hier, wo doch alle felsenfest überzeugt sind: Behinderung und Krankheit, da muss ein Unrecht, muss doch eine Sünde, eine Schuld dahinterstecken! – Gott wird schon wissen, warum er so hart straft!“

Der Mann spricht noch weiter: „Sondern die Werke Gottes sollen an ihm sichtbar werden.“ (Joh 9,3b BigS 2011)

Erst mal nachdenken: „Gottes Werke? Sichtbar werden an mir? An mir, hier unten im Straßendreck? An mir, der ich kümmerlich mein Dasein friste? An mir, der ich Tag für Tag mir kaum genug zum bloßen Überleben zusammenbettele? Der ich mir dazu fast täglich noch dazu das Gerede der Menschen über mich anhören muss? An mir sollen die Werke Gottes sichtbar werden?“

Da hört er den Mann schon weitersprechen: „Wir müssen die Werke Gottes tun, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann.“ (Joh 9,4 BigS 2011)

Das leuchtet ihm sofort ein. Das hat er in seinem Leben lange schon begriffen: Für die Sehenden ist es schwer, im Dunkeln etwas zu tun. Auch wenn für ihn immer Nacht ist – Tag und Nacht.

Jetzt ist Tag, das weiß der Blinde. Er spürt das Sonnenlicht auf seiner Haut, erlebt die tägliche Betriebsamkeit. Jetzt ist Tag, Zeit für die Werke Gottes, Zeit, dass sie getan werden. In ihm arbeitet es: „Dieser Mann, der weiß, wovon er spricht. Der ist ernst zu nehmen. Der hat meine Eltern und mich nicht verurteilt.“

Wie befreiend ist das wohl? War er selbst nicht auch überzeugt gewesen, dass seine Blindheit eine Strafe Gottes ist? Für welche Schuld auch immer? Wir Heutigen meinen leicht: Das ist doch ganz klar, was Jesus da sagt. Dass Behinderung und Krankheit keine Strafe Gottes sind. Und doch habe ich vor kurzem noch von einem Kranken gehört: „Warum er (Pfeil nach oben) mir das alles zumutet …?!“ Oder eine fragt sich: „Was habe ich bloß falsch gemacht?“ Kranke fragen: „Warum bestraft mich Gott?“ Behinderte sagen: „Bestimmt habe ich es verdient!“

Und Mütter fragen sich: „Was habe ich während der Schwangerschaft bloß falsch gemacht?“, wenn es nach der Geburt ihres Kindes heißt: „Leider müssen wir Ihnen sagen, dass …““

So stark ist es, dies alte Bild vom strafenden, züchtigenden Gott, dass es weiterlebt, bis heute. Wie befreiend darum Jesu Worte auch für uns heute!

Wie befreiend für den blind Geborenen! Der weiter zuhört, als dieser Mann sagt: „Wenn ich in der Welt bin, bin ich Licht der Welt.“ (Joh 9,5 BigS 2011)

Da ist einer, der das Licht der Welt ist, wenn er in der Welt ist. Der Gottes Werke tun will, solange es Tag ist. Gottes Werke. Auch am Sabbattag. Der seinen Worten Taten folgen lässt, sofort, ganz unmittelbar: „Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde und machte einen Brei aus der Spucke und strich ihm den Brei auf die Augen.“ (Joh 9,6 BigS 2011)

Jesus geht ins Handeln. Arbeitet. Einen Brei anzurühren ist ausdrücklich verboten am Sabbat. Jesus arbeitet. Spuckt auf die Erde. Geht in die Hocke, so wie sich eine Mutter zu ihrem Kind auf die Erde setzt. Jesus macht sich klein, sanftmütig, großmütig, demütig. Begibt sich auf Augenhöhe mit dem bettelnden Blinden, der das sicher spürt, wie er da zu ihm herunterkommt, sich auf eine Ebene mit ihm begibt, sich auf ihn einlässt.

Jesus macht sich klein, macht sich so dem Blindgeborenen ebenbürtig, nimmt ihn ernst. Macht sich klein. Geht in die tiefe Hocke. Berührt die Erde, den Staub, dort, wo er hingespuckt hat, arbeitet mit seinen Händen. Mantscht einen Brei aus Speichel und Dreck,

eine Augensalbe, damals ein übliches Medikament gegen Augenleiden.

Jesus fragt nicht erst groß. Streicht dem Blindgeborenen wortlos den Brei auf die Augen. Als er fertig ist, sagt er: „Geh, wasche dich im Teich Schiloach!“ (Joh 9,7a BigS 2011)

Nun stehen beide auf. Und der Blinde tut einfach, vertraut. Er hat jetzt genug erlebt mit diesem Mann, der sich ohne große Umstände zu ihm herabgelassen hat, der ihn behandelt hat wie ein guter Arzt. Der gut gesprochen hat, lösende Worte, befreiend. Den Weg zum Teich kennt er gut, ist Schiloach doch der große Wasserspeicher in Jerusalem. „Er ging also weg und wusch sich und kam sehend zurück.“ (Joh 9,7c BigS 2011)

Jesus, Licht der Welt, rettet und heilt, schenkt ihm das Augenlicht, ohne darum gebeten worden zu sein. Macht ihn sehend, denn „die Werke Gottes sollen an ihm sichtbar werden.“ (Joh 9,3b BigS 2011)

Gott nah, niemals Gott fern, und den Menschen nah, so handelt Jesus. Und fragt auch nicht erst den Glauben des Blinden ab. Bedingungslos wendet er sich zu. Erlösend. Befreiend.

„Die Werke Gottes sollen an ihm sichtbar werden.“ (Joh 9,3b BigS 2011) sagt Jesus und drückt damit aus: Alles, alles, was da ist, auch diese Kranke und jener Behinderte, alle tragen etwas in sich, was die Werke Gottes sichtbar, spürbar erfahrbar machen soll. In seinem Licht leben. Nicht sehend blind durch dieses Leben gehen. Sondern alles in einem neuen Licht ansehen. Wie dann und wann die Werke Gottes an uns sichtbar werden.

„Ich frage mein Herz:

Warum nur bin ich blind geboren?“

So das klagende Lied des afrikanischen Jungen aus dem Kongo.

Der Text geht so weiter:

„Haben meine Eltern gesündigt? Oder meine Vorfahren?

Oder ich selbst?

Und mein Herz antwortet mir:

Du bist blind,

damit die Werke Gottes durch Dich offenbar werden.

Oh! Welche Freude, das zu wissen.

Da finde ich von Neuem meine Würde.

Denn Gott liebt dich unendlich!

Diese Sicherheit macht uns zu allem fähig.

Dazu aber brauchen wir Eure bedingungslose Liebe.

Nur mit dem Herzen sieht man wirklich gut.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

(Text: Daniel Dipinda (Papa Dallo) Übersetzung aus dem Französischen: Edeltraud Strugholtz. Facebook: Petite Flamme RD Congo – AECOM asbl)

Amen.

 

Fundevogel : Xanthippe macht sich auf | inabea

09 Montag Mär 2020

Posted by mikesch1234 in fundevogel, Inspirationen, Nachdenken, Predigten, Reblogged, Uncategorized

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Ja! Von Müttern geboren – damit wir leben, hier und jetzt – auf der Erde!

DurchEinAnderBlog

Predigt am 01. März 2020 in der Kirche Zürich-Enge, zur Eröffnung der Ausstellung „Schwangerschaft hören“ von Christiane Forstnig

Liebe Gemeinde, heute erzähle ich Ihnen eine Geschichte, die nicht in der Bibel steht.(Keine Sorge, ich komme dann später schon noch auf die Bibel zu sprechen.) Vielleicht kennen Sie die Geschichte. Sie ist nämlich ziemlich berühmt. Sie handelt vom Tod des Sokrates. Die Geschichte steht im Dialog „Phaidon“ von Platon. Sie ist also ungefähr dreihundert bis fünfhundert Jahre älter als die Texte des Neuen Testaments.Insgesamt ungefähr zweitausendvierhundert Jahre alt. Die Geschichte geht so:

Die Obrigkeit von Athen hat Sokrates, den umtriebigen Philosophen, zum Tod verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es, er habe die Leute zum Aufruhr verführt. Jetzt sitzt er im Gefängnis und soll schon bald tödliches Gift trinken.

Seine Frau Xanthippe ist bei ihm. Mit ihrem kleinen Sohn auf dem Schoss sitzt sie neben ihm und weint. Da kommen…

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fundevogel : Der Traum und der Tod | feineworte

02 Montag Dez 2019

Posted by mikesch1234 in fundevogel, Inspirationen, Nachdenken, Predigten, Reblogged, Trauer Tod Sterben, Uncategorized

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So wunderbar tröstlich und trostreich, danke.

Gerlinde Feine

Predigt über Psalm 126 am 24.11.2019 (Ewigkeitssonntag)
in der Stadtkirche Böblingen

Schlafes Bruder

Manchmal, wenn ich träume, kommt der Tod. Schleicht sich hinein in die Geschichten, die sich in meinem Kopf abspielen, so selbstverständlich wie es die Geräusche tun, die von der Straße herauf durchs Fenster an mein Ohr kommen, übernimmt die Handlung oder tarnt sich hinter phantastischen Geschichten.IMG_1974(1)

Dann träume ich. Träume von seltsamen Landschaften oder Hohlwegen im Wald. Träume von denen, die lange schon tot sind. Träume mich selbst in ihre Welt.

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fundevogel : Familiengottesdienst: Franziskus damals und Franziska heute – Fridays for Future | queerpredigen

01 Montag Jul 2019

Posted by mikesch1234 in fundevogel, Kinder, Predigten, Reblogged, Uncategorized

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Franziska, Franziskus und Fridays for future!

queerpredigen

Zwei Franzis treten auf: Franziskus damals und Franziska heute. Beide steigen aus. Beide sind auf der Suche nach neuen Lebensentwürfen, so wie viele junge (und ältere) Leute heute. Franzi will ehrlich leben, gerecht, im Einklang mit der Umwelt. Der Familiengottesdienst eignet sich zum Schuljahresende.

Da kommen noch zwei Eltern. Sie haben sich verspätet. Hier am Rand ist noch Platz. Sie unterhalten sich über die Zeugnisse, die es bald gibt. Lauter Einsen.  (Sehr stolz:)
Mutter: Franzi hat nur ausgezeichnete Zeugnisse.
Vater: Wir erwarten nichts anderes von Franzi.
Mutter: Die Welt steht Franzi offen.
Vater: Wir können Franzi alles bezahlen.
Mutter: Was wird Franzi einmal werden?
Vater: Nach dem Studium muß Franzi die Firma übernehmen.

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PREDIGT über Jeremia 20,7-13

24 Sonntag Mär 2019

Posted by mikesch1234 in Predigten, Schreiben, Uncategorized

≈ 2 Kommentare

Hortensien

 

Meine PREDIGT über Jeremia 20,7–13

an Okuli 2019 –

stark inspiriert durch die Predigt von Bodil Reller in „feministisch predigen 2019„

Gott schenke uns ein Herz für sein Wort

und ein Wort für unsere Herzen. Amen.

Liebe Gemeinde,

liebe Freundinnen und Freunde im Glauben,

welch ein Lied! Welch ein Lied hören wir gleich! Ein dunkles Lied – zugleich auch ein Liebeslied an unsere Gottheit und ihre göttliche Macht. Ein Lied, das davon singt, wie abhängig der Liebende von der Geliebten ist.

Wie unterdrückt, hilflos und ohnmächtig der Liebende gegenüber der Geliebten sein kann. Ein Lied, dass die tiefsten Gedanken nicht verschweigt. Ein Lied, das formuliert: Gott hat nicht nach dem eigenen Willen gefragt:

„Du hast mich verführt, Gott, und ich ließ mich verführen.

Du hast mich gepackt und überwältigt.“ (Jer 20,7 BIGS 2011)

Gewalt klingt an in diesen Worten – und Gott war der Täter. Gegen den Willen des Propheten hat Gott gehandelt. Hat ihn nicht gefragt, hat ihn überwältigt. So fühlt es sich an – überwältigt! Und erinnert an Jeremias Versuche, ganz am Anfang seiner Berufung – damals, als er zu Gott sagte:

„Ich kann doch nicht reden, ich bin noch so jung!“ (Jer 1,6 BIGS 2011) –

Trotzdem traut Gott Jeremia zu, sein Prophet zu sein, sein Volk zu begleiten und – zurechtzuweisen. Ihm, Jeremia, traut Gott es zu, der es sich selbst nicht zutraut.

Aber mit der Zeit wird Jeremia stärker, wagt es, sich von Gott senden zu lassen, wagt es auch, unangenehme Dinge anzusprechen.

Und spricht laut aus, was Gott ihm eingibt: das Volk ist auf einem Irrweg, weil es Gott aus dem Leben ausgeklammert hat, die Menschen sind böse und gewalttätig gegen Witwen, Waisen und Fremdlinge, sie reden scheinheilig, handeln hinterhältig.

Wo hat es Jeremia hingebracht? Für ihn ist sein Weg kein Triumphzug der Verkündigung, auch kein Triumphzug, weil er in der Nähe Gottes lebt.

Ganz im Gegenteil: ihn begleiten Hohn und Spott, seine Worte werden verlacht. Ja___, alle lachen über ihn!

Bis gerade eben war Jeremia doch noch ein Gefangener aufgrund seiner anklagenden Worte an das Volk, die Tempelpolizei, die Beamten und den König. An Händen und Füßen stramm gefesselt, geschlagen wurde er auch.

Nach einem Tag in Gefangenschaft die Freilassung. Innerlich stark geblieben, schleudert er seinem Peiniger ein paar prophetische Sprüche entgegen, mit der Autorität Gottes im Rücken:

„20,4b Ganz Juda will ich in die Hand des Königs von Babel geben,

dass er die Menschen nach Babel in die Verbannung wegführe

oder mit dem Schwert erschlage.

5 Alle Schätze dieser Stadt, all ihren Besitz und ihre ganzen Kostbarkeiten

gebe ich preis, und alle Schätze der Könige Judas

gebe ich in die Hand derer, die sie befeinden,

dass sie alles plündern, mitnehmen und nach Babel bringen.

6 Du, Paschhur, und alle, die in deinem Haus wohnen,

müssen in die Verbannung ziehen.

Du wirst nach Babel ziehen, dort sterben und begraben werden,

du und alle deine Vertrauten,

denen du Lügen prophezeit hast.“ (Jer 20,4b-6 BIGS 2011)

Für einen Moment nur ist Jeremia so stark.

Gleich danach wird er stiller, spürt seine Qual, seine Last. Spürt, ich bin am Ende!

Und wendet sich an Gott, als er wieder neue Kraft in sich spürt. Hier setzt unser Predigttext ein – aus dem Buch Jeremia, Kapitel 20:

„20, 7 Du hast mich verführt, Gott, und ich ließ mich verführen.

Du hast mich gepackt und überwältigt.

Jeden Tag werde ich zum Gespött, alle verlachen mich.

8 Ach, sooft ich rede, muss ich rufen, muss ich schreien:

Gewalt und Misshandlung.

Ja, das Wort Gottes wurde mir täglich zu Spott und Hohn.

9 Dachte ich aber: Ich will nicht mehr an Gott denken

und nicht mehr im Namen Gottes reden,

dann brannte es in meinem Herzen wie Feuer,

es erfüllte mein Inneres ganz.

Ich versuchte, dies auszuhalten, ich vermochte es aber nicht.

10 Ach, ich hörte das Gerede von Vielen:

Grauen ringsum! Verklagt ihn!

Wir wollen ihn verklagen!

Selbst alle Menschen, die in Frieden mit mir verbunden sind,

warten gespannt auf meinen Sturz.

Vielleicht lässt er sich verführen, dann können wir ihn überwältigen

und uns an ihm rächen.“ (Jer 20,7-10 BIGS 2011)

Das ist das Gefühl des Propheten. Hadernd, er ist am Ende, er kann nicht mehr. Und sein Auftrag kommt ihm unhaltbar vor. Alle sind gegen ihn, lachen und spotten, einsam ist er, alles hat sich gegen ihn verschworen!

Liebe Freundinnen und Freunde, „Du hast mich verführt, gepackt und überwältigt.“ Habt Ihr es auch gemerkt?

Dieser Prophet redet wie eine Frau, die gegen ihren Willen zur Liebe gezwungen wird. Dieser Prophet fühlt sich schwach, wie gelähmt, nur so kann er seinem Leiden Ausdruck verleihen.

Er will nicht mehr. Denn: wenn er Gottes Worte weiter ausspricht, wie ihm aufgetragen ist, dann fallen alle über ihn her, fesseln ihn.

Und: wenn er schweigen will, dann brennen die Worte Gottes wie Feuer in seinem Herzen.

Ja, Jeremia kann nicht anders. Ja, die Worte müssen raus – auch wenn das Zorn und Hohn auslöst. Was er auch tut – sein Herz macht es schwer und ohnmächtig.

Doch Jeremias Ohnmacht ist nicht wortlos. Er singt seine Gedanken, sie sprudeln aus ihm heraus. Singt seine Klage. Seine Zweifel finden eine Melodie.

Jeremia findet Worte, singt gegen das Verstummen an. Und erlebt, wie daraus ein Stück Zuversicht erwächst:

„20,11 Aber Gott steht mir wie ein starker, kraftvoller Mann bei.

Deshalb werden die, die mich verfolgen,

straucheln und nichts erreichen.

Gedemütigt werden sie zutiefst, denn sie bleiben ohne Erfolg –

eine immerwährende und unvergessliche Schmach.

12 Gott der Gewalten prüft die Gerechten, schaut Herz und Nieren an.

So werde ich deine ausgleichende Gerechtigkeit an ihnen erleben,

denn dir habe ich meine Sache anvertraut.

13 Singt Gott, preist Gott!

Denn Gott hat das Leben eines armen Menschen

aus der Hand derer gerettet, die Böses tun.“ (Jer 20,4b-6 BIGS 2011)

Welch ein Stimmungsumschwung, ja, vielleicht viel mehr als das: eine Wende: aus der Sackgasse heraus auf einen geraden Weg.

Für Jeremia wird der Weg nicht einfacher werden. Aber er hat Zuversicht wieder gefunden, Glaubenskraft getankt. Das ist eine wunderbare Erfahrung!

Wenn in einer Krise, einem langen dunklen Tal, wirklich Hoffnung und Zuversicht aufschimmern, dann erleben auch wir heute diese Wende von der Klage zur Hoffnung!

Auch wenn uns das Leben ganz andere Aufgaben stellt als damals Jeremia. Doch auch wir erleben: die Welt in ihrer Selbstsicherheit prallt auf Gottes Anspruch.

Ja, wie schaffen wir es – heute – als Christinnen und Christen glaubwürdig zu leben? Wie geht Gemeinschaft mit denen, die ich nicht kenne, noch nicht kenne?

Wie wird Frieden Wirklichkeit? Wie geht Gottvertrauen? Wie kann Nächstenliebe gelingen?

Ja, wie gehen wir mit Fremden, Waisen, Witwen um? Und wie geht ehrliches und aufrichtiges Reden ohne Selbstgerechtigkeit?

Das waren die Themen, die Jeremia angeprangert hat – wir wissen, was er meint, oder?

—

Heute glaubwürdig als Christin leben – das_ fordert mich heraus. Jeden Tag, neu. Ich begegne vielen Menschen, denen eine ungeheure Last auf den Schultern drückt.

Oft merke ich dann: Ja, ich komme da auch an meine Grenzen, finde nur schwer eine Antwort. Ja, manchmal zweifle ich auch an meinem Schöpfer, wird es mir zur Last, wenn ein Kind an Krebs erkrankt, wenn der plötzliche Tod eines Mittdreißigers eine schmerzhafte Lücke reißt, wenn Nachrichten mich erreichen, da steigen Frauen hochschwanger und mit kleinen Kindern in kleine hölzerne Nussschalen, mit der Hoffnung, in Europa eine Zukunft zu haben. Da lassen sich Frauen ausbeuten, in der Prostitution oder in unterbezahlten Jobs.

Mir werden solche Schicksale auch zu einer Last im Glauben. Und alle und auch ich brauchen dann Hoffnung, wenigstens einen Hoffnungsschimmer: Ja – es muss nicht alles so bleiben.

Dann möchte ich ein Lied anstimmen, ein Lied der Hoffnung, dass uns verbindet, auch wenn es ein dunkles Liebeslied an unseren Gott ist.

Damit wir in allem, was schwer ist, eine Hoffnung auf Veränderung sehen können.

Schwer, sehr schwer ist es so manches Mal, eine Last, eine Be-lastung, unter der ich zu zerbrechen drohe, auszuhalten, durchzuhalten. Trotz allem Hoffnung haben – vielleicht nur ein kleiner Lichtschimmer – vielleicht das Licht am Ende des Tunnels!

Liebe Gemeinde, Jeremia erlebt es so, hofft und hofft und hofft – und erlebt – viel später: Ja, meine Prophezeiungen treten tatsächlich ein. Ich behalte Recht.
Recht behalten – vielleicht ist das sogar das Schlimmste, was einem Propheten passieren kann??!! Recht haben, Recht behalten …
586 vor Chr. erobern die Babylonier Jerusalem, zerstören den Tempel, führen die Reichen ins Exil.

Und Jeremia? Neue Situation, neuer Auftrag Gottes: Jeremia wird zum Tröster für die, die nun in der Fremde leben:

„Nehmt diesen Weg an“, sagt er ihnen, „Gott geht mit euch mit.

Baut, pflanzt, gründet Familien. Wagt den Neuanfang.

Es wird eine Rückkehr geben, aber es wird dauern …“

Jeremia hatte mit Gott gehadert, und dann doch im Gottvertrauen weiter geredet, gehofft, gehandelt, gelebt, nun sagt er es den Verschleppten: „Seid getrost, es gibt Neuanfang!“

Liebe Freunde und Freundinnen, heute, am Sonntag Okuli, sind wir mittendrin in der Passionszeit, folgen dem Weg Jesu, seinem Weg bis ans Kreuz.

Und wissen doch schon: sein Tod am Kreuz war nicht das Ende, ist nicht das Ende, sondern: Jesus ist auferstanden, Jesus hat dem Tod die Macht genommen – allezeit, für immer und ewig.

Ja_, trotzdem durchleben wir mit Jesus dunkelste Phasen, wie er haderte mit seinem Auftrag, wie er zweifelte hat an seinem Weg, fast ver-zweifelte,wie er den Tod besiegte – ein für alle Mal -, wie er auferstanden ist am Ostermorgen.

Wir wissen ja schon, wie es ausgeht. Von Ostern her gehen wir seinen Weg mit, von Ostern her verstehen wir unser Leben, und auch unsere Fragen und auch unsern Zweifel.

Und genau das ist das Wunderbare an unserem Glauben: Trost empfangen, wo wir Gott aus dem Blick verloren haben, getröstet werden, wo wir die Ideen von Gemeinschaft vergessen haben, wieder stark werden, wo wir nicht fürsorglich, wo wir unbarmherzig, unehrlich geworden und gewesen sind!

Ja_, wir dürfen mit Gott hadern, mit Gott ringen, an Gott zweifeln, manchmal fast verzweifeln … das alles dürfen wir, gehört zum Leben im Glauben.

Und dann, ja_ und dann werden wir es erfahren: Es gibt Vergebung, Vergebung für das, was wir taten oder unterließen. Es gibt das Licht der Hoffnung in ausweglosen Situationen! Es gibt die Wende! Auch wenn der Weg gerade schier ausweglos erscheint.

Ich bin sicher: Es gibt den Freund, gibt die Freundin, die die Hände reicht.

Es gibt die Postkarte, die Verbundenheit ausdrückt.

Es gibt einen Clown, der zum Lachen ist, einen Clown, der vielleicht auch mich jetzt zum Lachen bringt, zum befreienden Gelächter.

Und die Einladung zum Essen kommt, einfach, weil man sich mag.

Diese Töne einfließen lassen in unsere Melodie des Lebens!

Gerade auch dann, wenn der Weg grad schwer ist.

So wie es das Lied vormacht, das wir gleich singen. Auch so ein ein dunkles Liebeslied.

Fürchte dich nicht! Singt uns Gott zu. Fürchte dich nicht, auch wenn da ganz viel Angst in dir ist, in deinem Herzen.

Fürchte dich nicht … Gott kennt dich und sieht dich – so sagt es sein Wort, Gottes Wort, das trägt, dich trägt.

Fürchte dich nicht … sieh nach vorn, auf deinen Weg, dahin, wo Gott dich hin sendet, lebe, lebe für den neuen Tag.

Fürchte dich nicht …! Lasst uns in dieses Lied einstimmen lasst uns gemeinsam singen, lasst uns die Hoffnung weitertragen.

Amen.

Hortensien

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