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Monatsarchiv: Mai 2021

BERTOLT BRECHT – Lob der Dialektik

26 Mittwoch Mai 2021

Posted by mikesch1234 in Inspirationen, Nachdenken, Uncategorized, Zitate

≈ 2 Kommentare

BERTOLT BRECHT – Lob der Dialektik

Das Unrecht geht heute einher mit sicherem Schritt.
Die Unterdrücker richten sich ein auf zehntausend Jahre.
Die Gewalt versichert: So, wie es ist, bleibt es.
Keine Stimme ertönt außer der Stimme der Herrschenden.
Und auf den Märkten sagt die Ausbeutung laut:
Jetzt beginne ich erst.
Aber von den Unterdrückten sagen viele jetzt:
Was wir wollen, geht niemals.
Wer noch lebt, sage nicht: niemals!
Das Sichere ist nicht sicher.
So, wie es ist, bleibt es nicht.
Wenn die Herrschenden gesprochen haben,
Werden die Beherrschten sprechen.
Wer wagt zu sagen: niemals?
An wem liegt es, wenn die Unterdrückung bleibt? An uns.
An wem liegt es, wenn sie zerbrochen wird?
Ebenfalls an uns.
Wer niedergeschlagen wird, der erhebe sich!
Wer verloren ist, kämpfe!
Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?
Denn die Besiegten von heute sind die Sieger von morgen,
Und aus Niemals wird: Heute noch!

fundevogel : langes spiel – lose enden | versspielerin

25 Dienstag Mai 2021

Posted by mikesch1234 in fundevogel, Inspirationen, Kinder, Reblogged, Schreiben, Sprache sprechen, Uncategorized

≈ Ein Kommentar

„… langgewachsenes gras im kopf“

finde auch ich reichlich bei mir,

schmerzende harte verklebte knoten dabei,

wohltuende zarte mitfühlende fädchen auch

und feinste tragende liebe gespinste –

so weich.

Feuriger Pfingstbrief

25 Dienstag Mai 2021

Posted by mikesch1234 in Inspirationen, Schreiben, thea, Uncategorized

≈ Ein Kommentar

Feuriger Pfingstbrief

„Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus.“ (Apg 2,3-4 BigS)

„Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe! Einer hat uns aufgeweckt – und das Feuer scheint hell.“ So singt es in mir. Feuriges Lied aus meiner Jugend. Gehört, gelernt und gesungen auf dem Kirchentag in Nürnberg 1977. Pfingstlich rot. Voll Liebe. Voll entflammt. Voll heiliger Geistkraft. Atem Gottes. Atem des Lebens. Ruach, Gottes Geist, der über der Welt liegt vom Anbeginn der Schöpfung bis auf den heutigen Tag.

Genauso feurig diese alten Choralzeilen: „O komm, du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein, verbreite Licht und Klarheit, verbanne Trug und Schein. Gieß aus dein heilig Feuer, rühr Herz und Lippen an, dass jeglicher getreuer den Herrn bekennen kann.“ Jedes Jahr gesungen – an Pfingsten und bei der Konfirmation, unmittelbar vor der Segnung. Ja, komm, heilige Geistkraft! Brenne in uns, atme in uns!

„Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus.“ Frauen und Männer spüren Feuer-Zungen. Werden lichterloh entflammt. Das Feuer steckt an, es brennt – immer mehr. Sie verstehen einander. Sehen mit dem Herzen. Reden frei und ungeschützt. Vertrauen blüht auf. Blicken einander an, voll Liebe.

Wieder singt es in mir: „Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe! Einer hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell. Wer sich selbst verliert, wird das Leben finden, wer die Freiheit spürt, kann sich selber finden.“ Den Traurigen, Zweifelnden, Verzweifelten gilt die Verheißung, das Reich der von-Gott-geschenkten-Freiheit, von
Geburt an.

„Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe! Einer hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell. Wer die Armut spürt, wird im Reichtum leben, wer von Herzen brennt, kann sich andern geben.“ Den Armen, Schwachen, Kleinen gilt die Verheißung, das Reich des Einander-Liebe-Schenkens, einfach so.

„Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe! Einer hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell. Wer betroffen ist, wird das Wort neu sagen, wer sich selbst vergisst, kann auch Lasten tragen.“ Den Anteilnehmenden, Mitfühlenden, Mitleidenden gilt die Verheißung, das Reich des Miteinander-Teilens, ohne Falsch.

„Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten, und auf jede und jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Da wurden sie alle von heiliger Geistkraft erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden; wie die Geistkraft es ihnen eingab, redeten sie frei heraus.“

Heilige Geistkraft. Atem Gottes, Atem des Lebens. Oder auch biblisch, hebräisch: Ruach, Gottes Geist, Gottes Atem, der über der Welt liegt, vom Anbeginn der Schöpfung bis auf den heutigen Tag. So, wie dies Lied in mir singt: „Gott gab uns Atem, damit wir leben.“ Und manchmal singt feurig und pfingstlich: „Gott gab uns Atem, damit wir lieben.“

Wie damals ist unsere Bitte heute: Komm, Ruach, heilige Geistkraft, Feuer vom Himmel, entflammende Kraft. Befeuere unsere Müdigkeit, entzünde unsere Herzen, lass uns brennen, mit der Flamme der Liebe. Flammen-Kraft, bring Licht und Leben, in die Welt. Gib uns Atem, damit wir lieben:

Die Liebe schweigt, hört den Bedrängten zu.
Die Liebe wird laut, protestiert gegen Unrecht und Zwang..
Die Liebe hört nicht auf zu fragen, auch wenn es wehtut.
Die Liebe ist offen für die Erfahrungen der andern.
Die Liebe hat ein weites Herz.

Die Liebe erkennt, was Menschen trennt.
Die Liebe entlarvt die falschen Unterschiede, von Mächtigen ausgedacht.
Die Liebe freut sich, wenn die Stimmen der Leisen lauter werden.
Die Liebe fordert nichts, was sie selbst nicht befolgt.
Die Liebe hat ein weites Herz.

Die Liebe ist sich ihrer Blickrichtung bewusst.
Die Liebe entschuldigt sich. Von selbst.
Die Liebe ist unbequem. Eckt auch mal an.
Die Liebe brennt auch mal vor Ungeduld.
Die Liebe hat ein weites Herz.

Die Liebe höret nimmer auf.

„… was durch den Propheten Joel gesagt ist: Sein wird’s in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich von meiner Geistkraft ausgießen auf alle Welt, dass eure Söhne und eure Töchter prophetisch reden, eure jungen Leute Visionen schauen und eure Alten Träume träumen.“ (Apg 2,16-17 BigS)

fundevogel : Heim – Mein Vater hieß Erich Honecker | Menschensammlerin

17 Montag Mai 2021

Posted by mikesch1234 in fundevogel, Nachdenken, Reblogged, Trauer Tod Sterben, Uncategorized

≈ 4 Kommentare

Heim.

 

Mein Vater hieß

Erich Honecker.

Meine Mutter hieß

Margot Honecker.

 

Mein zu Hause war die DDR.

 

Sagte sie wie etwas,

das sie lange auswendig gelernt hat.

 

Vor meinem inneren Auge

sitzt ein kleines Mädchen

mit Zöpfen und kariertem Rock

unter den Bildnissen der Honeckers

an einem kargen Tisch.

Kein trautes Heim.

 

Ich war böse.

Ich war das böse Mädchen.

Ich war ein Staatsfeind.

Ich war 10 Jahre alt und ein Staatsfeind.

Ich war ein Feind.

Ich war ein Kind.

Ein Kind ohne Kindheit.

Ein Kind mit Schmerzen.

Ein Kind ohne Eltern.

 

Ein Kinderheim nach dem anderen.

Erst normale Kinderheime.

Aber ich war zu böse.

Dann kam ich in ein Spezialheim.

In ein Erziehungsheim.

In einen Werkhof.

In eine Psychiatrie.

In den Knast.

Knast für Kinder.

 

Was man dort überall mit bösen Kindern machte?

 

Erziehungspläne.

Umerziehung.

Zu einer sozialistischen Persönlichkeit.

Mit Erziehungsmaßnahmen.

 

An der Wand stehen.

An der Wand stehen und die Arme hochhalten

An der Wand stehen und zur Wand sehen.

An der Wand stehen und die Arme verschränken.

Mit verbundenen Augen an der Wand stehen.

 

Kalte Dusche.

Schwere Arbeit.

Essensentzug.

Kein Spielzeug.

Keine Bücher.

Schläge.

Dunkelzelle.

Spritzen.

Arrestloch.

Vergewaltigungen.

Missbrauch.

Anfassen.

Nackt sein.

Stacheldraht.

Handfesseln.

Sport bis zum Umfallen.

Peitschen.

Isoliertsein.

 

Manche verschwanden einfach.

Meine Haut kannte alle Farben.

 

Ich war böse.

Ich schrie.

Ich wehrte mich.

Ich schützte die Kleinen.

Ich flüchtete.

Ich spuckte.

Ich flüchtete wieder.

Ich schmiss Steine.

Ich malte mit Marmelade auf den nackten Boden auf dem ich lag.

Ich hörte mein Herz noch schlagen.

Ich hatte keine Angst mehr.

Ich war egal.

Mir war alles egal.

Ich würde überleben.

Meinen Namen würden sie nicht auslöschen.

Das haben sie nicht geschafft.

Ich habe einen Namen.

Ich lebe.

Aber alle Schläge leben ebenso noch.

Alles.

 

Und du? Du glaubst an Gott, ja?

Fragt sie interessiert.

Mein kleiner Pappengel wirkt lächerlich auf dem Krankenhausnachttisch.

 

Aber sie ist nicht gerne alleine.

 

(Kommentar: Immer wieder begegnen mir Menschen mit traumatischen Erfahrungen in DDR-Erziehungsanstalten. Wie Gisela. Sie hat mir viel davon erzählt und ein Buch darüber geschrieben.)

Quelle: Menschensammlerin

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