Alles zum Kreuz bringen.
Karfreitagsgebet

Menschen tragen Kreuze,
bis heute.
Menschen bekommen auch heute
Kreuze aufgeladen.

Und es sind nicht nur
Sichtbare dabei.

Es gibt auch
die unsichtbaren Kreuze,
die Menschen nur im Herzen tragen:
Ballast der Vergangenheit,
Leiden des Lebens,
Geschichten von Leid
und Schmerz
und Schuld.

Lebendige,
vor dich bringen wir
das Leid deiner unerlösten Welt.

Manchmal, Lebendige,
da sehen wir keinen Ausweg,
da spüren wir keinen Frieden,
da sind wir hilflos.

Heute, Lebendige,
nehmen wir die Menschen ins Gebet,
denen es so geht.
Bringen ihre Sorgen und Nöte
an dein Kreuz.

Lebendige,
das Licht ist erloschen.
Steh denen bei,
die kein Licht mehr sehen.
Die im Dunkeln tappen
und nach Ausweg suchen.

Lebendige,
Teller und Kelch,
Brot und Saft
sind nicht mehr da.
Hilf denen,
die ohne täglich Brot oder Reis
(über-)leben müssen.
Die Hunger leiden
an Leib und Seele.

Lebendige,
das Wort ist verschwunden.
Stärke alle,
die sich nach einem guten Wort sehnen.
Die das lebendige Wort suchen,
das sie heil macht.

Lebendige,
die Blumen sind verblüht.
Sei mit allen,
die sich Farbigkeit im Leben
wünschen.
Die das Grau in Grau
des neuen Alltags
nicht mehr ertragen.

Lebendige,
das Kreuz bleibt da.
Alles bringen wir zum Kreuz.
Sammeln uns unterm Kreuz.
Gemeinschaft im Leid,
Verbundenheit im Schmerz.
Amen.