Segen der Barmherzigkeit
In diesen Tagen gehen wir von einem Jahr ins nächste. Fragen: was lasse ich zurück? Was soll mich nicht mehr belasten? Welche Steine mich nicht mehr drücken? Was soll mich nicht weiter begleiten? Und nehmen einen Stein in die Hand, spüren seine Schwere, seine Last. Und legen ihn ganz bewusst ab am Kreuz.
Und – was nehme ich mit? Was möchte ich gern behalten, erinnern, in meiner Seele bewahren? Gute Erfahrungen, schöne Begegnungen, beglückende Ereignisse, aber auch schmerzliche Erfahrungen, an denen ich gewachsen bin? Leicht sind sie wie eine Feder und wärmend wie ein helles Licht. Das Leichte und das Leuchtende sollen mit mir gehen ins neue Jahr. Und stellen ein Licht neben das Kreuz.
Was 2021 uns bringt, wissen wir noch nicht. Begleiten wird uns Christinnen und Christen ein Jesuswort: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6,36). Barmherzig, ein altmodisches Wort. Ein mütterliches Gefühl. Es beginnt tief im Bauch, warm und weich, leuchtend und nährend. In der Bibel ist das Wort für Barmherzigkeit sprachlich ganz nah verbunden mit dem Wort für den Mutterschoß. Barmherzigkeit. Ein Bauchgefühl also, das das Herz bewegt, den ganzen Körper erfasst, alles weit und freundlich werden lässt, bis die Liebe das ganze Sein überflutet.
„Seid barmherzig!“ Barmherzigkeit, das ist eine mütterliche und väterliche Bewegung: Eltern sehen ihre Kinder an, sehen das Wunderbare und Freundliche an ihnen, spüren die Liebe, die sie für ihr Kind empfinden, und Ärger und Zorn vergehen. Was zählt, ist die Liebe. Sie bleibt. Genau so sieht Gott uns an, Dich und mich. „Du bist mein Kind!“ Das gibt uns eine eigene Würde und trägt im Leben.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Barmherzig sein und darin Gott ähnlich werden. Barmherzig sein und beginnen, versuchen, die andern in all ihrer Verschiedenheit liebevoll zu begleiten: die Zerstrittenen und die Konkurrierenden, die Verletzten und die Schuldigen, die Armen und die Reichen, die Harmonieliebenden und die Streitbaren, die Träumerinnen und die Realisten.
„Seid barmherzig!“ Also: seht einander mit Gottes Augen an. Urteilt nicht hart übereinander, wertet einander nicht ab. Seht im andern ein geliebtes Kind Gottes, das Liebe braucht, Barmherzigkeit, einen freundlichen Blick, die Wärme einer mitmenschlichen Begegnung.
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Barmherzigkeit wird lebendig: mit Augen, die die Not anderer sehen. Mit Herzen, die mitfühlen. Und in der Freude daran, anderen zu helfen. Barmherzig sein und das mir Mögliche tun, um diese Welt besser zu machen. Zusammen mit anderen. Netzwerke knüpfen, Hilfe organisieren, anderen helfen. Ein mitfühlendes Herz haben. Manches fällt leicht, anderes fordert uns heraus, kostet Mut und Geduld.
Mein Segen der Barmherzigkeit für 2021:
Gottes Barmherzigkeit berühre Dich warm und liebevoll.
Du bist Gottes Kind!
Gott sehe Dich liebevoll an.
Ermutige Dich, Fehler und Irrwege anzusehen.
Vergebe Dir.
Schenke Dir neue Wege zu Frieden und Versöhnung.
Dein Herz sei weich und barmherzig.
Dass Du im Menschen neben Dir Gottes geliebtes Kind siehst,
mit Sehnsüchten und Träumen, mit Not und Angst.
Dass Du losgehst und hilfst.
Und mit Deiner kleinen Kraft
unsere Welt liebevoller, menschlicher, barmherziger machst.
Gott segne Dich mit allem Guten.
Und mit der Liebe der Menschen, die Gott Dir anvertraut!
vielleicht führen wir das besser per email fort … bei about ist meine adresse zu finden. LG, Hille
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Warum wird eigentlich JESUS mit dem Leidenskreuz identifiziert. Das ist mir zwar bekannt ( ich war Orgenistin); aber ich hinterfrage es erneut.
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Das „Kreuz“ bedeutet für mich Jesus. Ich benutze es symbolhaft. Als Zeichen für Jesus.
Also: „bei Jesus ablegen“-
Manche meiner Leserinnen werden es sicher ganz wörtlich nehmen, weil es für sie so normal ist.
Und weil es ihnen gut tut, wenn ein Ort benannt ist.
Und dann auch das Licht an das (symbolische) Kreuz stellen.
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Barmherzigleit aber zu üben, ist so etwas Wunderbares, und die zu üben, zeigte JESUS uns auch, z.B. im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Und unsere Nächsten sollen wir lieben wie uns selbst. Das ist der Weg, der uns zurückführt zu GOTT, unserem „VATER im Himmel“, dem JESUS stets verbunden war und bleibt in alle Ewigkeit.💛💕
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Warum am Kreuz ablegen? Können wir nicht schlicht unsere Gebete zum Himmel senden und von dorther Hilfen empfangen? JESUS wies uns diesen Weg im Gebet des HERRN, kurz bevor ER den bitteren Kreuzestod sterben mußte.
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Gern ergänze ich den Aaronitischen Segen:
Segen zum neuen Jahr
Gott, Ursprung und Ziel allen Lebens
segne dich,
deine Gedanken und dein Tun,
dass dir gelingen möge,
was du dir vorgenommen hast,
und behüte dich
vor falschen Schritten,
dass du zur rechten Zeit
sagen und tun kannst,
was richtig für dich ist.
Gott lasse sein Angesicht
leuchten über dir
und erhelle dir Zeiten
innerer Unsicherheit,
damit du Klarheit gewinnst
über das, was du wirklich willst,
und sei dir gnädig,
indem sich auch deine Irrtümer
zum Guten hin verwandeln lassen.
Gott erhebe sein Angesicht auf dich
und begabe dich mit Mut und Phantasie,
allen Enttäuschungen zum Trotz
wieder Neues zu wagen,
und gebe dir Frieden
in der Erfüllung deiner Träume
und deiner Zeit.
Christa Spilling-Nöker
Ich wünsche dir ein durch und durch gesegnetes Jahr!
Herzlich,
Anna-Lena
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Danke für den Segen! Alles Gute dir und den Deinen.
Segenswünsche auch von mir!
An Gottes Segen ist alles gelegen!
M.M.
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