„Unter diesem Rasen
liegt die versoffene
Kupferschmid
Nasen“
Eine Inschrift auf einem Marterl. So nennt man die Grabkreuze in Österreich. In Kramsach, einem Ort zwischen Innsbruck und Kufstein, gibt es einen Museumsfriedhof. Hier werden Marterl mit lauter witzigen, humorvollen, auch skurilen Sprüchen gesammelt. Tote liegen hier allerdings keine begraben.
Wanderer, steh still und weine, hier ruhen meine Gebeine. Ich wollt, es wären deine.
Christ steh still und bet a bissl. Hier liegt der Bauer Jakob Nissl. Zu schwer musste er büßen hier, er starb an selbstgebrautem Bier.
Hier schweigt Johanna Vogelsang, sie zwitscherte ihr Leben lang.
Man soll doch nicht schlecht über Tote reden, oder? Und dann gleich so? Und so bildhaft. Dass die Verstorbenen wieder ganz lebendig werden.
Sammlungen von scherzhaften Grabinschriften gab es bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts, wie die Wissenschaftlerin Alina Timofte in Ihrem Buch feststellt: „Der letzte Kracher: Komik in der Sepulkralkultur“*. Der Leiter des…