„Sind Sie sicher, dass das unserer ist, Hans-Eberhard Müller?“
„Ja, doch, der wetzt hier durch den Tagesraum und meint, er sei-“
Ein geseufztes „Okay, wir kommen.“ und ein „Wie kommt Opa denn auf Freddie Mercury?“, aber das bekam Herr Müllers Demenzgruppenpfleger nicht mehr mit.
Jessica lachte den ganzen Weg über „Was macht der?“, aber im Heim blieb sie wie vom Blitz getroffen stehen: „Der hat den Hyperknall nicht mehr mitbekommen, sieht aber gut aus, sonst sind das doch alles Wanderdünen hier.“
Da stand ihr Schwiegervater mitten im Raum, hatte ein rosa Duschtuch über seinem Pullover als Oberteil befestigt und hantierte mit dem Staubsauger.
Irgendwo saß eine Bewohnerin im Stupor, beim Fenster stand eine überforderte Praktikantin und eine Pflegerin hielt blöde glotzend den Stecker vom Staubsaugerkabel in der Hand.
„Britta, du musst mitsingen!“ rief Opa Hans-Eberhard ihr zu.
„Wenn ich mal wüsste was…“ murmelte sie und hielt den Stecker hoch, „ich verstehe kein Wort.“
„Das mit dem Staubsauger war ‚I Want To Break Free‘!“ rief da ein Kollege auf dem Weg zur Medikamentenausgabe über den Gang, „Du hast schon die richtige Frisur!“
Die Praktikantin am Fenster begann plötzlich zu grinsen, als fühle sie sich in der Szene pudelwohl.
Ein bisschen Mist für die Etüden, ein Beweis, dass ich nicht lustig kann.
fundevogel : Sind Sie sicher, dass das unserer ist? | Die Tintenkleckse sehen aus wie Vögel
30 Montag Okt 2017
Posted fundevogel, Inspirationen, Nachdenken, Trauer Tod Sterben, Uncategorized
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Bei dem, was du drüber geschrieben und wie du verschlagwortet hast merkt man, dass du den Text verstanden hast.
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