
Im Oktober werden die Uhren wieder umgestellt. Dann findet die Zeitumstellung auf Winterzeit statt. © dpa
Zeitumstellung 2017: Wann werden die Uhren auf Winterzeit umgestellt?
… Alle Jahre wieder werden die Uhren im Oktober umgestellt – und zwar am letzten Wochenende im Oktober. Dann wird von der Sommerzeit auf die Winterzeit umgestellt. Folgerichtig ist die zweite Zeitumstellung in diesem Jahr also am Sonntag, 29. Oktober 2017 – um 3 Uhr in der Früh werden alle Uhren um eine Stunde zurück gestellt.
Das heißt also ebenfalls: In dieser Nacht bekommen wir eine Stunde Schlaf geschenkt. Es bedeutet aber auch: Künftig wird es eine Stunde früher dunkel.
Mit der Winterzeit gilt in Deutschland wieder die sogenannte Normalzeit. Diese wird auch Mitteleuropäische Zeit (MEZ) genannt und hat eine Differenz von genau einer Stunde zur Weltzeit.
Zeitumstellung 2017: Muss ich meine Uhr überhaupt auf Winterzeit umstellen?
Besitzer von Funkuhren sind bei der Zeitumstellung wie immer im Vorteil, weil die sich von ganz alleine auf die Winterzeit umstellen. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig übermittelt über einen starken Sender das aktuelle Zeitsignal an alle Funkuhren.
Auch die modernen Smartphones – egal ob iPhone oder Android-Gerät – stellen sich automatisch von der Sommer- auf die Winterzeit um. Vorausgesetzt, man hat diese Funktion im Gerät aktiviert. Bei Android-Handys geht das im Menü „Einstellungen“ bei „Datum & Uhrzeit“. Dort muss „Autom. Datum/Uhrzeit“ aktiviert sein. iPhones haben die Funktion ebenfalls in den Einstellungen versteckt: Bei „Allgemein“ auf „Datum & Uhrzeit“ klicken und die Option „Automatisch einstellen“ auswählen.
Von Hand müssen natürlich nach wie vor analoge Armbanduhren und Wanduhren umgestellt werden – und eventuell auch der Wecker im Schlafzimmer, sofern es sich bei diesem um ein altes Tick-Tack-Aufziehmodell handelt.
Zeitumstellung 2017 auf die Winterzeit: Warum wird das überhaupt gemacht?
Bis 1977 war die Winterzeit noch die einzige Zeit in Europa. Dann beschloss die Europäische Gemeinschaft – der Vorläufer der heutigen EU – die Einführung der Sommerzeit. Seit 1980 werden auch in der Bundesrepublik Deutschland im März die Uhren eine Stunde vor und im Oktober eine Stunde zurückgestellt. Die Einführung der Sommerzeit war eine Nachwirkung der Ölkrise des Jahres 1973. Durch die Zeitumstellung hoffte man, Strom sparen zu können: Eine Stunde mehr Tageslicht sollte eine Stunde weniger künstliches Licht aus der Steckdose bedeuten.
Mittlerweile gilt die Vorstellung, wonach die Sommerzeit dem Energiesparen dient, längst als widerlegt. Das Bundesumweltamt erläutert in einer Stellungnahme: „Durch das Vor- und Zurückstellen der Uhren sparen wir keine Energie: Zwar knipsen die Bürgerinnen und Bürger im Sommer abends weniger häufig das Licht an, allerdings heizen sie im Frühjahr und im Herbst in den Morgenstunden auch mehr – das hebt sich gegenseitig auf.“
„Die Zeitumstellung führt zu keiner spürbaren Einsparung von Energie“, sagt auch Robert Hienz, Geschäftsführer der E.ON Energie Deutschland. Unternehmen befürworten die Abschaffung der Zeitumstellung ebenfalls, da sie keine positiven Auswirkungen auf ihren Energieverbrauch sehen. Dafür befürchten viele eine geringere Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter nach der Zeitumstellung. Das ergab eine von E.ON beauftragte repräsentativen YouGov-Umfrage zur Zeitumstellung im Frühjahr 2017.
Auch der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft stellt sich hinter die Kritik an der Sommerzeit: „Die deutsche Energiewirtschaft kann seit Jahren keine Sparwirkung durch den Dreh am Zeiger erkennen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zeitumstellung 2017: Umfragen zeigen, dass immer mehr Deutsch Abschaffung wollen
Immer mehr Bundesbürger haben das Vor- und Zurückdrehen der Uhren satt. So ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag von E.ON 2016, dass 70 Prozent der Deutschen die Zeitumstellung als überflüssig betrachten und sie am liebsten ganz abschaffen würden.
Zudem zeigte eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit im März 2016: 74 Prozent der Befragten – also drei Viertel der Bevölkerung – halten die Zeitumstellung für überflüssig. Drei Jahre zuvor hatten sich in einer Umfrage bereits 69 Prozent der Deutschen gegen die Zeitumstellung ausgesprochen. Trotz der klaren Meinung der Deutschen vermisst man in der Politik eine Debatte über die Einführung einer permanenten Sommer- oder Winterzeit. Darauf darf man wohl auch noch lange warten. Für die Bundesregierung sei eine Abschaffung kein Thema, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert im Jahr 2014. Für ein Ende der Umstellung bräuchte man eine Einigung aller 28 EU-Staaten, die „im Moment nicht in Aussicht“ stehe.
Zeitumstellung 2017: Frauen macht Umstellung auf Winterzeit mehr zu schaffen
Auch wenn man bei der Zeitumstellung auf die Winterzeit eine Stunde geschenkt bekommt: Das Hin und Her zwischen Sommer- und Winterzeit stört kurzzeitig den Schlafrhythmus vieler Menschen. Das belegt eine repräsentative Forsa-Umfrage unter 1014 Menschen in Deutschland im Auftrag der KKH (Kaufmännische Krankenkasse) aus dem Jahr 2013.
Demnach haben vier von zehn Deutschen Probleme durch die Zeitumstellung – Frauen (46 Prozent) deutlich mehr als Männer (36 Prozent). Die Mehrzahl der Betroffenen braucht einige Tage, um wieder in den normalen Schlafrhythmus zu finden. Neun Prozent der Frauen und vier Prozent der Männer gaben sogar an, unter der Zeitumstellung regelrecht zu leiden.
Wer Probleme hat, sich nach der Zeitumstellung an die Winterzeit zu gewöhnen: Was Hans-Günter Weeß, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin und Leiter des Schlafzentrums des Pfalzklinikums in Klingenmünster Betroffenen rät, haben wir unter diesem Link für Sie zusammengefasst.
Zeitumstellung 2017: Nachtschicht um eine Stunde verlängert
Die meisten dürften sich darüber freuen, dass sie wegen der Zeitumstellung auf Winterzeit eine Stunde länger schlafen dürfen. Doch wie ergeht es Menschen, die Nachtschicht haben – wie Madeleine Halemba (26), Polizistin aus Geretsried? Sie erklärte dem Isar-Loisachboten vor der Zeitumstellung im vergangenen Herbst: „„Ich arbeite in der Nacht auf Sonntag von 18.45 Uhr bis 6.45 Uhr. Dieses Mal dauert die Schicht eben etwas länger, 13 Stunden statt zwölf. Die eine Stunde Mehrarbeit wird bezahlt. Bei der Zeitumstellung im Frühling ist die Schicht schon nach elf Stunden vorbei. Alles gleicht sich also aus. Mir macht die Zeitumstellung nichts aus, ich bin ja noch jung. Ich weiß aber nicht, wie die älteren Kollegen damit zurecht kommen, die schon länger im Schichtdienst sind.“
Quelle: Zeitumstellung 2017 auf Winterzeit: Wann werden die Uhren umgestellt? | Welt